In Österreich wird derzeit über Reformen der Arbeitswelt wie ein höheres Pensionsantrittsalter diskutiert. Eine aktuelle Umfrage von Das Zielgruppen Büro zeigt, dass das die Mehrheit der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren ablehnen würde. Auch die Abschaffung der Bildungskarenz wird negativ gesehen.
84 Prozent der 1000 Befragten sind demnach gegen ein höheres Pensionsantrittsalter. 14 Prozent sind hingegen dafür. Auch die Abschaffung der Möglichkeit, früher in Pension zu gehen, beispielsweise durch die Hacklerregelung oder geblockte Altersteilzeit, findet kaum Zustimmung. Mehrheitlich negativ bewerten die Befragten zudem die Abschaffung der Bildungskarenz: 56 Prozent lehnen das ab, ungefähr jede dritte befragte Person (34 Prozent) ist dafür.
Forderungen, die Zustimmung erhalten, sind die geringere Besteuerung von Überstunden (79 Prozent dafür), die Einführung von Gehaltstransparenz (75 Prozent), und eine Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn (69 Prozent). „Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass die erwerbsfähige Bevölkerung vor allem Lösungen will, die spürbare Entlastung im Geldbörsel und im Alltag bringen. Das liefert der Politik eine eindeutige Prioritätenliste. Gefragt sind Maßnahmen, die fair, transparent und sozial ausgewogen sind“, sagt Matthias Rohrer von Das Zielgruppen Büro.
Gefragt sind Maßnahmen, die fair, transparent und sozial ausgewogen sind.
Matthias Rohrer, Das Zielgruppen Büro
Unterschiede je nach Lebenssituation
Laut der Umfrage hängen die politischen Einstellungen stark von der persönlichen Lebenssituation und dem Alter ab. Befragte unter 55 Jahren sind beispielsweise tendenziell gegen die Abschaffung der Bildungskarenz, Personen ab 55 Jahren dafür. Letztere würden sie selbst wohl nicht mehr nutzen, sagte Rohrer. Weitere solche Unterschiede gebe es bei der Arbeitszeitverkürzung, der geringeren Steuerbelastung auf Überstunden oder der Erhöhung des Pensionsantrittsalters. Hier variieren die Einstellungen nach Alter, Geschlecht oder Bildungsgrad.
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) wollte sich zuletzt nicht eindeutig festlegen, was ein Anheben des Pensionsantrittsalters betrifft. Man habe eine Vereinbarung für die Legislaturperiode, wonach das faktische an das gesetzliche Antrittsalter herangeführt werden solle, sagte er am Dienstag.
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