Vereine, Kirchen etc.

Fast jeder zweite Österreicher hilft ehrenamtlich

Österreich
04.12.2025 14:49

3,73 Millionen Menschen in Österreich sind ehrenamtlich in Vereinen, Kirchen, Organisationen und Initiativen tätig. Das ist fast die Hälfte der Bevölkerung (48,2 Prozent) ab 15 Jahren, wie die Statistik Austria am Donnerstag berichtete. Unterschiede gibt es zum Beispiel je nach Alter, Geschlecht und Bildungsgrad.

Im Durchschnitt investieren Ehrenamtliche knapp sechs Stunden pro Woche in ihr Engagement. Besonders ältere Menschen ab 60 Jahren sind mit durchschnittlich 7,29 Stunden pro Woche aktiv. Auf dem ersten Platz landet der informelle Bereich mit privat organisierten Tätigkeiten ohne Verein oder Organisation im Hintergrund, wie etwa Nachbarschaftshilfe (38,7 Prozent). Die formelle Hilfe, etwa bei einer Organisation oder in einem Verein, macht 24,1 Prozent aus. Weitere 30 Prozent sind sowohl formell als auch informell tätig.

Bei den Tätigkeiten überwiegt der Bereich Sport und Bewegung, gefolgt vom Katastrophen- und Rettungsdienst. Dahinter landen Kunst, Kultur und Unterhaltung sowie Soziales und Gesundheit. Männer sind etwas häufiger ehrenamtlich aktiv als Frauen (50,7 vs. 45,8 Prozent). Sie übernehmen öfter Leitungs- und Führungsaufgaben und sind stärker im Bereich der Interessensvertretung und Mitsprache aktiv, Frauen engagieren sich hingegen verhältnismäßig oft in der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, in der Anleitung von Gruppen, der pädagogischen Betreuung sowie in der Organisation und Durchführung von Projekten.

So viele Menschen in Österreich sind ehrenamtlich aktiv:

Das Balkendiagramm zeigt den Anteil der Freiwilligen in Österreich von 2006 bis 2025. Der Anteil steigt von 44 % im Jahr 2006 auf 49,4 % im Jahr 2022 und bleibt 2025 mit 48,2 % hoch. Frauen leisten im Median 2,77 Stunden pro Woche, Männer 2,50 Stunden. Quelle: Statistik Austria/BMASGPK.

„Keine billige, sparsame Alternative“
Die Altersgruppe, die sich vergleichsweise am wenigsten unbezahlt engagiert, sind die unter 30-Jährigen. Am höchsten ist die Quote wiederum bei den 50- bis 59-Jährigen. Zudem spielt der Bildungsgrad eine Rolle: Vor allem Menschen, die einen Universitätsabschluss haben, engagieren sich freiwillig, Personen mit einem Lehrabschluss am wenigsten. Freiwilligenarbeit ist außerdem im ländlichen Raum stärker verbreitet als in Städten. Dabei gilt: Je kleiner die Gemeinde, desto mehr sind die Einwohnerinnen und Einwohner unbezahlt tätig.

„Ehrenamt ist nicht selbstverständlich. Es darf auch nicht als billige, sparsame Alternative für Leistungen, die die Gesellschaft erbringen muss, angesehen werden“, sagte Franz Schnabl, Präsident des Samariterbunds Österreich. Freiwilliges Engagement nutze der Gesellschaft als Ganzes und helfe auch jenen, die selbst tätig seien, sagte Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) am Donnerstag. Es sei zum Beispiel „ein wirksames Mittel gegen Einsamkeit“.

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