Laut einer neuen Umfrage des WWF sagen zwei Drittel der Österreicher: „Die Politik schützt unseren Boden zu wenig!“
Bodenverbrauch: ein Thema, das die Bevölkerung bewegt. Denn Österreich verliert täglich wertvollen Boden. Laut Hagelversicherung verschwanden heuer bereits circa 40 Millionen Quadratmeter fruchtbarer Felder, Wälder und Äcker für immer unter Asphalt und Beton – die Fläche von fast 5500 Fußballfeldern.
Laut einer aktuellen market-Umfrage für den WWF fordern 76 Prozent der Österreicher strengere Gesetze gegen die Verbauung der Landschaft. Drei Viertel sprechen sich sogar für eine verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch aus. Die Stimmung ist eindeutig: Über zwei Drittel der Befragten halten die bisherigen Anstrengungen der Politik für unzureichend.
Wir verbauen sehenden Auges die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder! Von Asphalt werden sie einmal nicht abbeißen können.

Kurt Weinberger, Vorstand Österreichsiche Hagelversicherung
Bild: Österreichische Hagelversicherung
Politik im Rückstand
„Die Bevölkerung erwartet sich wirksame Schritte gegen die Bodenversiegelung. Die Bundesregierung muss endlich handeln und mit den Ländern einen Bodenschutz-Vertrag verhandeln“, sagt WWF-Sprecher Simon Pories. Nur 20 Prozent der Befragten halten die aktuellen Maßnahmen für ausreichend, während 66 Prozent deutlich mehr Engagement fordern. „Kosmetische Maßnahmen reichen nicht, wir brauchen ein strukturelles Umdenken“, kritisiert Pories.
Bodenverlust bedroht Natur und Landwirtschaft
Die Sorgen der Bevölkerung sind konkret: Lebensräume für Tiere und Pflanzen stehen für die meisten an erster Stelle, gefolgt von Überschwemmungen, fruchtbaren Äckern und starken Hitzewellen im Sommer. Über 60 Prozent der Befragten beobachten in ihrer Umgebung, dass in den letzten Jahren zu viel Fläche verbaut wurde – nur fünf Prozent glauben, dass noch mehr Fläche genutzt werden könnte.
Die Forderung nach klaren Regeln
Markt-Studienleiterin Birgit Starmayr betont, dass Bodenschutz über Parteilinien hinweg ein wichtiges Anliegen sei. Die Umfrage zeigt breite Zustimmung zu strengeren Regeln in allen Altersgruppen und Bundesländern. WWF-Experten sehen das als klaren Auftrag an Politik und Verwaltung: Neben Reformen der Raum- und Verkehrsplanung müsse das Steuersystem ökologisiert und Naturschutz gestärkt werden.
Handeln statt zuschauen
„Mit vagen Lippenbekenntnissen lässt sich der Flächenfraß nicht stoppen“, warnt Pories. Österreich stehe vor der Wahl: weiterbauen um jeden Preis oder den Boden für kommende Generationen schützen. Die klare Botschaft der Bevölkerung lautet: Es ist Zeit für echte, verbindliche Maßnahmen.

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