Schock für Eltern

Nächster Waldkindergarten steht vor der Schließung

Kärnten
24.11.2025 14:00

Nach knapp sechs Jahren steht der Waldkindergarten „Baumfüchse“ in Finkenstein (Kärnten) vor dem Aus – und das trotz langer Wartelisten. Der Grund liegt in der Änderung des Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes. Das ist nicht der erste Waldkindergarten, den diese Neuerung trifft.

Michael Rauch hat im August 2019 den Waldkindergarten „Baumfüchse“ gegründet. Er ist Obmann des Vereines „Wald.Kinder.Zukunft.“ und betreut mit zwei weiteren Pädagoginnen derzeit 19 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren in Finkenstein.

Die Plätze sind bei Eltern in der Region gefragt – insgesamt 34 Familien mit 36 Kindern stehen auf der Warteliste des Waldkindergartens bis zum Jahr 2028. Jährlich werden allerdings nur vier bis fünf Plätze frei.

Das Konzept, die Kinder in der Natur, außerhalb von festen Gebäuden im Wald, zu betreuen, ist also gefragt. Dennoch musste der Kindergarten den betroffenen Eltern nun mitteilen, dass man am 24. Juli den Betrieb einstellen muss. „Grund für die Schließung ist die neue Ausführung des Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes“, erklärt Rauch gegenüber der „Krone“.

Kindergärten dürfen laut diesem Gesetz von den Familien nun keine Elternbeiträge für die Betreuung und Bildung einfordern. „Nachdem die Einnahmen des Waldkindergartens bisher zu einem großen Teil von den Eltern getragen wurden, entsteht dadurch ein hoher finanzieller Abgang“, so Rauch. 

Trotz einer gleichzeitigen Erhöhung der Landesförderung kann der Abgang nicht gedeckt werden. Die Gemeinde Finkenstein könne, so Rauch, trotz Gesprächen den Abgang auch nicht abfedern.

 „Der Verein müsste monatlich zwischen 550 und 600 Euro für einen Halbtagesplatz verlangen, um sich ohne Förderung selbst zu tragen“, schildert Rauch. Diesen Schritt erachtet er gegenüber den Eltern aber nicht als fair. 

Einen Weiterbestand des Waldkindergartens fordert Kärntens FP-Chef Erwin Angerer. „Die FPÖ hat sich von Beginn an für den Erhalt der privaten Kindergärten ausgesprochen und auch Initiativen im Landtag gesetzt. Aber unser Antrag wurde von SPÖ und ÖVP im Landtag abgewürgt!“ so Angerer. 

Gerade in der Kinderbetreuung sei es wichtig, dass die Vielfalt erhalten bleibt und es eine Wahlfreiheit der Eltern gebe, betont der Kärntner FP-Klubobmann. Für ihn ist das Kinderbetreuungsgesetz ein politischer Schnellschuss von SPÖ und ÖVP, der für noch höhere finanzielle Belastungen der Gemeinden sorgt und zugleich die privaten Kindergärten massiv gefährdet.

„Man fragt sich, wie das Angebot in der Kinderbetreuung besser werden soll, wenn jede Eigeninitiative von der Regierung im Keim erstickt bzw. torpediert wird. Am Ende des Tages wird es wohl weniger, statt mehr Betreuungsangebote geben“, fürchtet Angerer. 

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