Der selbst gewählte Tod der legendären Show-Zwillinge Alice und Ellen Kessler bewegt und schockiert im deutschsprachigen Raum gleichermaßen. Nun heizt die Schauspielerin Katerina Jacob (67), bekannt aus der Kultserie „Der Bulle von Tölz“, die Diskussion um assistierten Suizid mit einem sehr emotionalen Statement zusätzlich an.
Der Tod der Kessler-Zwillinge hat eine Diskussion über selbstbestimmtes Sterben in Gang gebracht. Die berühmten Schwestern hatten zuvor auch die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben in Berlin (DGHS) von ihrer Schweigepflicht entbunden: „Alice und Ellen Kessler haben uns explizit die Erlaubnis gegeben, dass wir darüber sprechen dürfen, sonst würden wir das nicht tun. Normalerweise äußern wir uns nicht zur Identität der Menschen, die bei uns Hilfe suchen“, betonte Wega Wetzel, DGHS-Sprecherin gegenüber der „Berliner Zeitung“.
Auch Katerina Jacob will selbstbestimmt sterben
Nun äußerte sich auch TV-Star Katerina Jacob (67) zu dieser Entscheidung. Die gebürtige Münchnerin, die durch ihre Rolle als resolute Kommissarin Sabrina Lorenz in der Kultserie „Der Bulle von Tölz“ (mit Ottfried Fischer) bekannt wurde, verriet, dass sie ebenfalls selbstbestimmt sterben wolle.
Meinen allergrößten Respekt für die Kessler-Zwillinge.
Schauspielerin Katerina Jacob (67)
Leidensweg der Mutter als Auslöser für Entscheidung
„Meinen allergrößten Respekt für die Kessler-Zwillinge“, erklärte die 67-Jährige gegenüber der „Abendzeitung München“. Sie weiß aus eigener schmerzhafter Erfahrung, was es bedeutet, wenn dieser Weg verwehrt bleibt. Ihre Mutter, Schauspielerin Ellen Schwiers (2019 im Alter von 88 Jahren gestorben), litt in ihren letzten Lebensjahren unter unerträglichen Schmerzen. „Meine Mutter hatte die Anmeldung bei der DGHS verpasst – leider. So blieb ihr nur Sterbefasten“, sagte Jacob weiter. Sterbehilfe hätte sich ihre Mutter zwar gewünscht, doch dafür hätte sie in die Schweiz fahren müssen.
Katerina Jacob hat für sich nun eine Entscheidung getroffen: Sie möchte nicht den Leidensweg ihrer Mutter gehen. „Ich habe daher meine DGHS-Mitgliedschaft beantragt“, so die Schauspielerin.
Auch andere Prominente beschäftigt das Thema
Wenige Tage vor dem Tod der Kessler-Schwestern sprach die deutsche Moderatorin Ina Müller in der Talkshow „3nach9“ über Sterbehilfe gesprochen. Sie wolle auch dem Verein für Sterbehilfe betreten. Müller habe schon „immer sehr gestört, dass wir in Deutschland das Recht haben, im Leben zu machen, was wir wollen, aber wir haben nicht das Recht zu sterben, wie und wann wir wollen.“
Ex-Minister befürwortet assistierten Suizid
Deutschlands Ex-Gesundheitsminister (SPD) Karl Lauterbach ist ein „klarer Befürworter des assistierten Suizids“, fordert aber strengere gesetzliche Regeln: Die „psychische, uneingeschränkte Entscheidungsfreiheit und die Abwesenheit aller kommerziellen Interessen müssen sichergestellt sein“, so Lauterbach gegenüber der „Zeit“. „Nur unter diesen Umständen kann verhindert werden, dass sich hier Menschen das Leben nehmen, die dies unter anderem Umständen nicht gemacht hätten.“
Sterbehilfe: So weit darf man in Österreich gehen
Wie sieht es in Österreich aus? Das neue Sterbeverfügungsgesetz gilt hierzulande seit 1. Jänner 2022 und regelt die rechtlichen Voraussetzungen für einen assistierten Suizid. Den einen geht es zu weit, für die anderen ist es nach wie vor voller Hürden.
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