Gut drei Wochen ist es her, als die Kessler-Zwillinge zum letzten Mal in der Öffentlichkeit aufgetreten sind. Jetzt sind Alice und Ellen auch gemeinsam gestorben. Damit erfüllte sich ihr letzter Wunsch, im Alter nicht auf Hilfe angewiesen zu sein.
Ende Oktober besuchten Alice und Ellen Kessler die Circus-Roncalli-Premiere in München. Es sollte der letzte Auftritt der berühmten Show-Zwillinge sein. Wie am Montag bekannt wurde, hatten sich die beiden 89-Jährigen dazu entschieden, so zu sterben, wie sie gelebt hatten – gemeinsam.
Letzter Wunsch ging in Erfüllung
Denn ein Leben lang traten die Kessler-Zwillinge im Doppelpack auf, standen auf der großen Bühne und sorgten mit ihren langen Beinen für Bewunderung. Aber nicht nur beruflich, auch privat waren Alice und Ellen unzertrennlich. Bis zuletzt bewohnten sie eine Villa in München, wo sie im Alter von 89 Jahren auch gestorben sind. Bei ihrem Tod handelt es sich um einen assistierten Suizid.
Und damit erfüllte sich auch ein sehnlicher Wunsch, den die Kessler-Zwillinge mehrfach geäußert hatten: dass der Tod sie nicht trennen sollte. Die Pläne über das gemeinsame Ableben waren sehr konkret, wurden auch in einem Testament festgehalten, wie Alice und Ellen auch im April dieses Jahres in einem „Bild“-Interview erklärt hatten. Demnach wollen die Zwillinge in derselben Urne beigesetzt werden – zusammen mit der Asche ihrer Mutter Elsa und der ihres Pudels „Yello“.
Wollten nicht ins Seniorenheim
Außerdem hatten die Kessler-Zwillinge kategorisch ausgeschlossen, in ein Seniorenheim zu ziehen, wie sie verrieten. „Meine Schwester und ich haben das große Glück, noch alles selbstständig zu können, auch wenn wir leider nicht mehr die Energie und Kraft von früher haben“, erklärte Alice Kessler der „Bild“ noch im April.
Und weiter: „Aber ich finde, 90 Jahre reichen allgemein. Das ist schon sehr viel. Viele Menschen sind im Alter auf Hilfe und Pflege angewiesen. Wer möchte ins Heim oder ein Pflegefall werden? Ich ganz sicher nicht.“
Schon damals erklärten die Zwillinge, dass sie gemeinsam konkrete Pläne geschmiedet hätten. „Im Tode vereint, so hätten wir es gern – und so haben wir es auch testamentarisch verfügt.“
Assistierter Suizid bestätigt
Unterdessen bestätigte die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben RTL, dass es sich bei dem Tod der Kessler-Zwillinge tatsächlich um assistierten Suizid gehandelt habe.
„Die Kessler-Zwillinge haben sich schon seit langer Zeit mit dem assistierten Suizid befasst. Alice und Ellen Kessler waren schon seit längerer Zeit Mitglieder im Verein. Das Todesdatum 17. November hatten die beiden Schwestern selbst festgelegt“, erklärte eine Sprecherin dem Sender.
Und weiter: „Ein Jurist und eine Ärztin hatten Vorgespräche mit ihnen und waren am Montag ins Haus der Schwestern nach Grünwald gekommen, um sie beim Sterben zu begleiten.“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.