Diplomatische Krise

Taiwan-Streit: Japan warnt eigene Bürger in China

Außenpolitik
18.11.2025 13:07

Wegen des sich immer weiter zuspitzenden Streits über die Taiwan-Frage ruft die japanische Regierung nun seine in China lebenden Mitbürgerinnen und Mitbürger zu besonderer Vorsicht auf.

Japans Botschaft in Peking riet am Dienstag dazu, belebte Orte zu meiden und im Umgang mit Chinesen Vorsicht walten zu lassen. Auch wurde dazu geraten, im Freien aufmerksam zu sein, nicht allein zu reisen und insbesondere mit Kindern vorsichtig zu sein. „Wenn Sie eine Person oder Gruppe sehen, die Ihnen auch nur im Geringsten verdächtig vorkommt, nähern Sie sich ihr nicht und verlassen Sie den Bereich unverzüglich“, hieß es einer Mitteilung.

Im chinesischen Außenministerium werden Gespräche zu einer Beilegung der diplomatischen Krise ...
Im chinesischen Außenministerium werden Gespräche zu einer Beilegung der diplomatischen Krise geführt.(Bild: AFP/ADEK BERRY)

China hatte zuvor seine Bürger aufgerufen, nicht nach Japan zu reisen. Dies könnte die japanische Wirtschaft empfindlich treffen, da chinesische Touristen fast ein Viertel aller Besucher ausmachen. Verleiher haben die Vorführung von mindestens zwei japanischen Filmen in China aufgrund des Streits abgesetzt.

Japan entsandte Beamten zu Gesprächen nach Peking
Unterdessen reiste ein ranghoher Mitarbeiter des japanischen Außenministeriums zu Gesprächen nach Peking. Er versucht, die Spannungen zwischen den beiden Staaten abzubauen.

Auslöser des schwersten diplomatischen Konflikts zwischen den beiden größten asiatischen Volkswirtschaften seit Jahren waren Äußerungen der neuen japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi. Die nationalkonservative Politikerin hatte vor Parlamentariern erklärt, dass ein chinesischer Angriff auf Taiwan, der das Überleben Japans bedrohe, eine militärische Reaktion auslösen könnte. Daraufhin veröffentlichte ein chinesischer Diplomat in Japan einen scharfen Kommentar in den sozialen Medien, was zu einer scharfen Rüge Tokios führte.

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Äu(Bild: AP/Eugene Hoshiko)

„Äußerst bösartige“ Aussagen von Japans Regierungschefin
Das Wesen der Aussagen Takaichis sei „äußert bösartig“ und habe das chinesische Volk verärgert, legte der chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning am Dienstag in Peking nach. China fordere, dass Japan die Äußerungen zurücknehme, sagte sie.

In der jüngsten Krise zwischen China und Japan kam es auch zu Spannungen im Ostchinesischen Meer. Am Sonntag fuhren Schiffe der chinesischen Küstenwache durch Gewässer um eine von Japan kontrollierte, aber von der Volksrepublik beanspruchte Inselgruppe. Die japanische Küstenwache erklärte, sie habe die Schiffe vertrieben. Der US-Botschafter in Japan betonte, die USA stünden uneingeschränkt zur Verteidigung Japans, was die von dem Vorfall betroffene Senkaku-Inseln (chinesisch: Diaoyu Dao) einschließe.

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