Mit der Aussage, dass ein hypothetischer chinesischer Angriff auf das demokratisch regierte Taiwan eine militärische Reaktion Tokios auslösen könnte, hatte die neue Premierministerin Japans wütende Reaktionen in Peking ausgelöst. Seitdem nehmen die Spannungen zwischen China und Japan beinahe täglich zu. Am Sonntag ist ein Verband der chinesischen Küstenwache in die Gewässer der japanischen Senkaku-Inseln eingedrungen.
Die chinesische Küstenwache sprach von einer Patrouille zur „Durchsetzung von Rechten“. China und Japan streiten seit Langem um die von Japan verwalteten Inseln im Ostchinesischen Meer, die in Peking Diaoyu und in Tokio Senkaku genannt werden. China sieht sich historisch-kulturell als rechtmäßiger Besitzer der Inselgruppe, die seit 1972 von Japan verwaltet wird. Vor allem seit dem Fund von Erdöl- und Erdgasreserven hat sich der Konflikt verschärft. Auch Taiwan mischt übrigens in dem Territorialstreit mit.
Der Druck auf die neue japanische Regierung unter Premierministerin Sanae Takaichi wurde nun erhöht, nachdem die 64-jährige konservative Politikerin vor etwas mehr als einer Woche im japanischen Parlament eine militärische Reaktion ihres Landes auf einen möglichen chinesischen Angriff auf Taiwan nicht ausgeschlossen hatte. Bisher hatten japanische Politiker es vermieden, Taiwan in solchen Szenarien öffentlich zu erwähnen und pflegten eine „strategische Zweideutigkeit“, die auch der wichtigste Sicherheitsverbündete Japans, die USA, bevorzugt.
China: „Wer Kopf herausstreckt, dem wird er abgeschlagen“
Der chinesische Generalkonsul in Osaka sagte, „wer den Kopf herausstreckt, dem wird er abgeschlagen“, woraufhin Tokio formellen Protest einlegte. Peking bestellte zudem erstmals seit mehr als zwei Jahren den japanischen Botschafter ein. Am Freitag warnte China seine Bürger vor Reisen nach Japan, woraufhin drei chinesische Fluggesellschaften kostenlose Stornierungen anboten.
Das taiwanische Verteidigungsministerium meldete unterdessen am Sonntagmorgen den Einsatz von 30 chinesischen Militärflugzeugen und sieben Marineschiffen im Luftraum und in den Gewässern um die Insel innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Taipeh spricht von einer andauernden militärischen Druckkampagne Pekings.
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