Ein bitteres Zeugnis stellt EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius unserem Kontinent aus: Nämlich ist Europa – ungeachtet der bereits seit langem herrschenden Alarmstimmung – seiner Ansicht nach nicht für eine mögliche Drohnenattacke aus Moskau gewappnet.
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum Polens, der baltischen Staaten und Rumänien bemüht sich die EU um den schnellen Aufbau einer Drohnenabwehr. In Polen waren im September Drohnen mithilfe von Kampfflugzeugen der NATO abgeschossen worden. Dabei mussten Kampfjets der jüngsten Generation teure Lenkflugkörper abfeuern, um die billigen unbemannten Geräte abzuschießen.
Erst nach mehr als zwei Jahren und mehreren russischen Provokationen habe die EU verstanden, „dass wir nicht in der Lage sind, russische Drohnen zu erkennen und sie mit kosteneffektiven Mitteln zu zerstören“, zeigte sich Kubilius am Montag in einer Rede in Vilnius betrübt.
Kampferfahrung der Ukraine als Vorbild
Die Staatengemeinschaft müsse die von Russland angegriffene Ukraine und deren „kampferprobte“ Armee als „wichtigen Bestandteil“ ihrer umfassenden Verteidigung einbeziehen, forderte der Verteidigungskommissar. „Falls wir das nicht tun, begehen wir einen historischen Fehler, der uns schwächer macht.“
Nach den Vorfällen hat die NATO Verstärkungen an ihre Ostflanke geschickt und stationiert mehr Drohnenabwehrsysteme. Europäische Geheimdienste warnen, dass der russische Präsident Wladimir Putin nach einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs in den nächsten Jahren ein NATO-Land angreifen könnte.
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