Kanzler Christian Stocker hat am Freitagabend zur aktuell schwer angeschlagenen Wirtschaftskammer (Debatte um Gehaltserhöhungen und Rücktritt des Präsidenten Harald Mahrer) Stellung bezogen. Nach dem Wechsel an der Spitze fordert der ÖVP-Chef „nachhaltige Reformen“.
Nach den Worten des Kanzlers – der bereits am Vorabend gegenüber der „Krone“ von einer „raschen Neuaufstellung“ der WKO gesprochen und sich bei Mahrer für das Freimachen des Weges bedankt hatte – übernehme nun mit Martha Schultz eine erfahrene Unternehmerin mit großer Wirtschaftsexpertise interimistisch die Geschäfte.
„Ich erwarte von allen in der Wirtschaftskammer, dass die Ursachen für den großen Vertrauensverlust verstanden und rasch behoben werden. Die Wirtschaftskammer muss die Zeichen der Zeit erkennen.“
Kanzler fordert Verschlankung der Strukturen
Das gelte ihm zufolge für die Bezugserhöhungen genauso wie für eine notwendige Verschlankung der Strukturen und einen Betrag zur Entlastung der Unternehmen. „Für Politiker auf Bundesebene gab es bereits drei Nulllohnrunden in Folge, zudem wird nächstes Jahr die Valorisierung der Parteienförderung ausgesetzt.“
Die Wirtschaftskammer muss die Zeichen der Zeit erkennen.
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP)
Die Wirtschaftskammer müsse mit nachhaltigen Reformen das verloren gegangene Vertrauen der heimischen Unternehmer zurückgewinnen und sich wieder auf ihre Aufgaben konzentrieren. „Das ist in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten das Gebot der Stunde. Wir müssen alle zusammen am Aufschwung für Österreich arbeiten“, betonte Stocker.
Gehaltserhöhungen kosteten Mahrer den WKO-Chefposten
Harald Mahrer musste seinen Hut nehmen, da er den Rückhalt in den eigenen Reihen verloren hatte. Grund waren Gehaltserhöhungen für die Kammermitarbeitenden deutlich über der Inflation, sehr hohe Steigerungen bei den Entschädigungen für Präsidiumsmitglieder in den Wirtschaftskammern und eine damit einhergehende missglückte Kommunikation.

Dazu kam Kritik an Mahrers Mehrfachbezügen. Es reichte nicht, dass er seinen Rückzug als Nationalbank-Präsident ankündigte, schlussendlich musste er die Funktionen als WKO- und Wirtschaftsbundchef niederlegen. Der Wirtschaftsbund ist eine wichtige Teilorganisation der Volkspartei.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.