Lohndebatte, Rücktritt

Chaostage in WKO: Nun mahnende Worte des Kanzlers

Innenpolitik
14.11.2025 20:34

Kanzler Christian Stocker hat am Freitagabend zur aktuell schwer angeschlagenen Wirtschaftskammer (Debatte um Gehaltserhöhungen und Rücktritt des Präsidenten Harald Mahrer) Stellung bezogen. Nach dem Wechsel an der Spitze fordert der ÖVP-Chef „nachhaltige Reformen“.

Nach den Worten des Kanzlers – der bereits am Vorabend gegenüber der „Krone“ von einer „raschen Neuaufstellung“ der WKO gesprochen und sich bei Mahrer für das Freimachen des Weges bedankt hatte – übernehme nun mit Martha Schultz eine erfahrene Unternehmerin mit großer Wirtschaftsexpertise interimistisch die Geschäfte.

„Ich erwarte von allen in der Wirtschaftskammer, dass die Ursachen für den großen Vertrauensverlust verstanden und rasch behoben werden. Die Wirtschaftskammer muss die Zeichen der Zeit erkennen.“

Martha Schulz
Martha Schulz(Bild: Mario Urbantschitsch)

Kanzler fordert Verschlankung der Strukturen
Das gelte ihm zufolge für die Bezugserhöhungen genauso wie für eine notwendige Verschlankung der Strukturen und einen Betrag zur Entlastung der Unternehmen. „Für Politiker auf Bundesebene gab es bereits drei Nulllohnrunden in Folge, zudem wird nächstes Jahr die Valorisierung der Parteienförderung ausgesetzt.“

Zitat Icon

Die Wirtschaftskammer muss die Zeichen der Zeit erkennen.

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP)

Die Wirtschaftskammer müsse mit nachhaltigen Reformen das verloren gegangene Vertrauen der heimischen Unternehmer zurückgewinnen und sich wieder auf ihre Aufgaben konzentrieren. „Das ist in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten das Gebot der Stunde. Wir müssen alle zusammen am Aufschwung für Österreich arbeiten“, betonte Stocker.

Harald Mahrer musste seinen Hut nehmen, da er den Rückhalt in den eigenen Reihen verloren hatte.
Harald Mahrer musste seinen Hut nehmen, da er den Rückhalt in den eigenen Reihen verloren hatte.(Bild: Imre Antal)

Gehaltserhöhungen kosteten Mahrer den WKO-Chefposten
Harald Mahrer musste seinen Hut nehmen, da er den Rückhalt in den eigenen Reihen verloren hatte. Grund waren Gehaltserhöhungen für die Kammermitarbeitenden deutlich über der Inflation, sehr hohe Steigerungen bei den Entschädigungen für Präsidiumsmitglieder in den Wirtschaftskammern und eine damit einhergehende missglückte Kommunikation.

Dazu kam Kritik an Mahrers Mehrfachbezügen. Es reichte nicht, dass er seinen Rückzug als Nationalbank-Präsident ankündigte, schlussendlich musste er die Funktionen als WKO- und Wirtschaftsbundchef niederlegen. Der Wirtschaftsbund ist eine wichtige Teilorganisation der Volkspartei.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt