Er trägt Jeans, spielt Klavier und ist in seinem Herzen Seelsorger. Mit Conny Bischofberger spricht der designierte Erzbischof von Wien über verlorene Schäfchen, eine neue Willkommens-Kultur, seine Vorstellung von Gott und was er einem Priester raten würde, der sich verliebt hat.
Der Flügelaltar im Arbeitszimmer des Erzbischöflichen Palais hinter dem Stephansdom zeigt die Mutter Gottes in Blau und einen orangen Engel auf zitronengelbem Hintergrund. „Orange und gelb sind meine Lieblingsfarben“, erklärt Josef Grünwidl, der im ehemaligen Büro von Kardinal Schönborn noch nichts verändert hat. Die blauen Wände (Blau ist Schönborns Lieblingsfarbe) wird er vielleicht einmal orange-gelb ausmalen. „Aber im Moment habe ich andere Sorgen.“
Auf dem Tisch flackert eine rote Kerze, daneben steht ein Glas Wasser. Der designierte Erzbischof von Wien trägt schwarze Jeans, dazu ein dunkles sportliches Sakko und das Priesterhemd. Die graublauen Augen hinter der randlosen Brille blicken freundlich und interessiert. Lange hat sich der Seelsorger, zuletzt schon Apostolischer Administrator der Erzdiözese Wien, gegen seine Ernennung zum Erzbischof gewehrt, „weil ich der Meinung war, da gibt es andere, die besser geeignet sind“, dann aber hat er sich gefügt und aus vollem Herzen „Ja“ gesagt.
„Krone“: Darf man Sie schon Erzbischof nennen?
Josef Grünwidl: Nein, noch nicht! – Lacht. – Ich bin designierter oder ernannter Erzbischof, aber richtig Erzbischof bin ich erst ab dem 24. Jänner, dem Tag meiner Weihe.
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