Die jüngste Angriffswelle der russischen Luftwaffe vom Wochenende hat noch immer gravierende Folgen für die ukrainische Energieinfrastruktur. Die Reparaturarbeiten laufen laut Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Hochdruck. Am Sonntagabend waren weiterhin mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom, Wasser und Heizung.
In fast allen Regionen des Landes werde rund um die Uhr gearbeitet. „Obwohl die Lage schwierig ist, sind Tausende Menschen an der Stabilisierung des Systems und der Reparatur der Schäden beteiligt“, fügte Selenskyj hinzu. Die Versorger kündigten für Montag weitere Stromausfälle an. Um das Netz zu stabilisieren, werde es in den meisten Regionen des Landes geplante Abschaltungen geben, erklärte der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo.
Während eines Selenskyj-Interviews mit einem britischen Journalisten ging das Licht im Präsidentenpalast ebenfalls aus:
Hunderte Drohnen, Dutzende Raketen
Die russische Armee hatte die Ukraine in der Nacht auf Samstag nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mit einer Angriffswelle mit insgesamt 458 Drohnen und 45 Raketen überzogen. 406 Drohnen und neun Raketen seien abgefangen worden, hieß es. Trotzdem wurden zahlreiche Energieanlagen getroffen.
In der Nacht auf Sonntag setzte Moskau nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 69 Drohnen gegen ukrainische Energieanlagen im ganzen Land ein. 34 Drohnen wurden demnach abgefangen.
Russland greift seit Beginn seines Einmarschs in der Ukraine im Februar 2022 immer wieder Energieanlagen an, ein großer Teil der zivilen Infrastruktur der Ukraine ist dadurch beschädigt oder zerstört, weswegen in den bevorstehenden Wintermonaten erneut zahlreiche Heizungsausfälle befürchtet werden. Selenskyj warf Russland vor, die Angriffe durch den zunehmenden Einsatz ballistischer Raketen in jüngster Zeit noch verstärkt zu haben.
Moskau: Militärische Anlagen und deren Versorger angegriffen
Das russische Verteidigungsministerium erklärte in Bezug auf die Angriffe aus der Nacht auf Samstag, es seien „Unternehmen des ukrainischen militärisch-industriellen Komplexes sowie Gas- und Energieanlagen, die deren Betrieb unterstützen“, attackiert worden. Auch die Ukraine attackierte in der Nacht auf Sonntag nach russischen Angaben mehrere Energieanlagen in Grenzregionen. Mehr als 20.000 Menschen waren nach Angaben des Regionalgouverneurs in Belgorod zeitweise ohne Strom.
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