Mit militärischem Pomp und einer „grandiosen“ Zeremonie hat China am Freitag seinen dritten Flugzeugträger in Dienst gestellt. In Anwesenheit von Staatschef Xi Jinping wurde die „Fujian“ offiziell in die chinesische Marine aufgenommen – ein Schiff, das technologisch in einer Liga mit den modernsten US-Kriegsschiffen spielt und Pekings Ambitionen als Seemacht unterstreicht.
Vor 2000 Teilnehmern, darunter Marinesoldaten und Werftarbeiter, fand die Zeremonie an einem Hafen auf der südchinesischen Insel Hainan statt. Xi ließ sich an Bord persönlich über die militärischen Fähigkeiten des Schiffes informieren – mit besonderem Augenmerk auf das elektromagnetische Katapult-Startsystem, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Erst zweites Schiff mit E-Katapultsystem
Die „Fujian“ markiert einen bedeutenden militärischen Fortschritt für China: Sie ist der erste vollständig im Land entwickelte und gebaute Flugzeugträger mit Flugzeugkatapult. Weltweit ist sie erst das zweite Schiff, das mit einem elektromagnetischen Katapultsystem (EMALS) ausgestattet ist. Bisher verfügt nur die 2017 in Dienst gestellte „USS Gerald Ford“ der US-Marine über diese Technologie – das weltweit größte Kriegsschiff seiner Art.
Die moderne Katapulttechnik soll die lange üblichen dampfbetriebenen Systeme ersetzen und ermöglicht Starts von Kampfflugzeugen mit größerer Waffenlast und mehr Treibstoff. Die „Fujian“ ergänzt Chinas bisherige Flotte aus zwei Flugzeugträgern: der 2012 in Dienst gestellten „Liaoning“, die noch in der Sowjetunion gebaut wurde, und der 2019 hinzugekommenen „Shandong“.
Schlagzeilen schon vor Indienstnahme
Trotz der massiven Investitionen in die militärische Aufrüstung der vergangenen Jahre liegt China mit nun drei Flugzeugträgern noch deutlich hinter den USA, deren Marine über elf solcher Schiffe verfügt. Bereits vor ihrer offiziellen Indienstnahme sorgte die „Fujian“ für Schlagzeilen: Im September durchquerte sie die politisch sensible Straße von Taiwan, die Festlandchina von der demokratisch regierten Insel trennt.
Die chinesische Marine sprach von „wissenschaftlichen Forschungstests und Übungseinsätzen“. Ebenfalls im September veröffentlichte die Regierung Aufnahmen von Starts und Landungen mehrerer Kampfjets, darunter J-35-Tarnkappenflugzeuge neuester chinesischer Bauart.
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