„Es wird halten“

Trump unterschrieb als Erster das Gaza-Abkommen

Außenpolitik
13.10.2025 19:00

Die erste Phase des Gaza-Friedensplans ist angelaufen, die lebenden Hamas-Geiseln gegen knapp 2000 palästinensische Häftlinge getauscht worden. Am Montagabend ist das Abkommen zwischen Israel und der Hamas auch offiziell besiegelt worden – mit der Unterschrift der Vermittlerstaaten.

Als Erster durfte US-Präsident Donald Trump seinen Namen unter das umfassende Dokument anbringen. Danach folgten die Vertreter Ägyptens, Katars und der Türkei, die sich im ägyptischen Badeort Sharm el Sheikh eingefunden haben, um im Rahmen eines internationalen Gipfeltreffens die nächste Phase des Gaza-Deals einzuläuten.

Das hochrangige Treffen in Sharm el-Sheikh läuft unter dem Motto „Frieden 2025“.
Das hochrangige Treffen in Sharm el-Sheikh läuft unter dem Motto „Frieden 2025“.(Bild: EPA/YOAN VALAT / POOL)

Man habe 3000 Jahre gebraucht, um an diesen Punkt zu gelangen, sagte Trump in seiner Rede. Der 79-Jährige gab sich zuversichtlich: „Jetzt wird das halten.“ Denn das Papier lege „eine ganze Reihe von Regeln und Bestimmungen“ fest und sei „sehr umfassend“, so Trump weiter.

„Sie sind der Einzige, der in der Lage ist, Frieden in dieser Region zu erreichen“, hatte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi während eines Treffens mit Trump kurz vor der Unterzeichnung gemeint. Er bat Trump auch um Unterstützung bei einer geplanten Konferenz für den Wiederaufbau des Gazastreifens, die Ägypten gemeinsam mit Deutschland ausrichten will. Nach ägyptischen Angaben soll die Konferenz im November in Kairo stattfinden. Ein genauer Termin steht aber bisher nicht fest.

Die freigelassenen Hamas-Geiseln müssen nun Schritt für Schritt wieder den Weg in ihr normales ...
Die freigelassenen Hamas-Geiseln müssen nun Schritt für Schritt wieder den Weg in ihr normales Leben zurück finden.(Bild: EPA/ABIR SULTAN)

Viele Stolpersteine auf dem Weg zum „ewigen Frieden“
In den Sternen steht natürlich auch, ob nun im Nahen Osten tatsächlich ein „weiger Frieden“ bevorsteht. Viele Beobachter sehen die Einschätzung des US-Präsidenten, dass der Deal hält, als voreilig und überaus optimistisch. Denn wie in vorigen Verhandlungen im Lauf der vergangenen zwei Kriegsjahre gibt es weiterhin keine Einigung über eine mögliche Entwaffnung der Hamas, über den vollständigen Truppenabzug Israels aus dem Gazastreifen und auch zur Frage, ob palästinensische Sicherheitskräfte oder Soldaten anderer Länder das Gebiet künftig sichern werden.

Netanyahu wegen Druck der Türkei nicht dabei
Obwohl es zunächst eine Ankündigung Ägyptens gegeben hatte, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu werde ebenfalls an dem Gipfel teilnehmen, stellte das Büro des israelischen Premiers am Montag klar, dass dieser nicht nach Sharm el-Sheikh reisen würde. Als Begründung wurde angegeben, der Gipfel finde zu kurz vor dem Beginn des jüdischen Feiertags Simchat Torah statt, der am Montagabend beginnt. Aus Diplomatenkreisen hieß es hingegen, dass Netanyahu auf Bestreben der Türkei und des Irak nicht nach Ägypten gereist sei.

Netanyahu bleibe dem Treffen aufgrund einer Initiative Erdogans und wegen der diplomatischen Bemühungen Ankaras und anderer Länder fern, erfuhr AFP aus türkischen Diplomatenkreisen. Ein Berater des irakischen Regierungschefs Shia al-Sudani wiederum sagte, die irakische Delegation habe mit einem Boykott des Gipfels gedroht, falls Netanyahu daran teilnehmen sollte.

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