Am Dienstag erfolgt in Innsbruck der Startschuss zum Prozess des Jahres. Dem wegen betrügerischer Krida angeklagten René Benko werden eine erfahrene Richterin, zwei Schöffen, ein Promi-Anwalt und zwei noch „geheime“ Oberstaatsanwälte gegenübersitzen.
Richterin Andrea Wegscheider aus dem Tiroler Unterland hat im Landesgericht Innsbruck einen guten Ruf. Sie wurde per Zufallsprinzip für diesen brisanten Fall ausgewählt und gilt als sehr erfahren und gradlinig. Ende letzten Jahres führte sie den Vorsitz im Prozess um die Tötung eines 75-jährigen Ex-Gemeindepolitikers im Tiroler Völs. Ein 52-Jähriger fasste damals vom Schwurgericht 12 Jahre Haft wegen Mordes aus.
René Benko wird im Prozess des Jahres von Anwalt Norbert Wess, der ein Experte im Wirtschaftsstrafrecht ist, vertreten. Neben Benko vertrat Wess unter anderem auch Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und die frühere Familienministerin Sophie Karmasin in ihren Strafprozessen. Oder auch Ex-Bankenboss Martin Pucher in der Commerzialbank-Causa. Privat ist der Workaholic aus Mödling bekennender Fußballfan, besonders brennt er für Real Madrid.
Das Urteil fällt ein Schöffensenat
Zwischen Wess und der Richterin werden im Schwurgerichtssaal im Innsbrucker Landesgericht zwei Oberstaatsanwälte – voraussichtlich eine Frau und ein Mann – Platz nehmen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft will die Namen der Vertreter vorab nicht preisgeben, zumal die Behörde der Ankläger sei und nicht einzelne ihrer Staatsanwälte.
Über Schuld oder Unschuld des angeklagten René Benko wird ein Schöffensenat entscheiden. Das heißt, auch zwei Laienrichter urteilen mit. Ebenfalls vorne platziert: Ersatzschöffen und eine Schriftführerin. Prozessstart ist am Dienstag um 9 Uhr. Da sollen die Plädoyers und die Befragung Benkos stattfinden. Am Mittwoch sind acht Zeugen geladen. Eventuell fällt da auch schon ein Urteil. Falls nicht, ist der Schwurgerichtssaal im Landesgericht Innsbruck kommende Woche am Montag, Dienstag und Mittwoch für Ersatztermine reserviert.
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