Mehr als 100 Mal hatten 2023 skrupellose Kriminelle im Auftrag der Schleppermafia mit illegalen Transporten die österreichisch-ungarische Grenze durchbrochen. Jetzt raste erneut ein Schleuser (21) mit zehn Flüchtlingen im Opel Vectra der Polizei davon und krachte im Burgenland gegen eine Hausmauer – elf teils schwer verletzte Insassen! Der Unfall löst einen Aufschrei in der Politik aus.
Beängstigender Blick zurück: Gefährliche Einsätze im Kampf gegen illegale Migration hatten sich seit Ende 2022 in den Bezirken Neusiedl am See und Oberpullendorf gehäuft. In Horitschon war ein Schlepperbus nach einer Horrortour gegen einen Zaun gekracht – sechs Verletzte landeten im Spital. Wie hoch das Risiko ist, zeigten viele dramatische Fälle. In der Nacht auf 4. März 2023 hatte ein Schlepper (29) in Ritzing die Grenze durchbrochen und war auf einen Soldaten zugerast.
Mit 14 Migranten im Kastenwagen hatte der Moldawier die Verfolger auf der S31 und A3 im wilden Zickzackkurs abgedrängt. Auf der Höllenfahrt durch kleine Ortschaften hielt der Täter bei keiner Stopptafel an und überfuhr einen Schranken. In Hornstein war Endstation.
„Bei Kontrollen voll aufs Gas steigen und flüchten“
Mehr als 100 derartige Zwischenfälle allein im Jahr 2023 hatten in den Grenzgemeinden für große Unsicherheit gesorgt. „Bei Kontrollen voll aufs Gas steigen und flüchten“, lautete damals das skrupellose Kommando der Schleppermafia an ihre Komplizen.
Warnung von SPÖ
Der aktuelle Unfall in Andau löst einen Aufschrei in der Politik aus. SPÖ-Klubobmann Roland Fürst warnt davor, dass das Burgenland erneut zum Schlepper-Hotspot werden könnte. FPÖ-Landtagsabgeordneter Mario Jaksch fordert die Abschiebung des Schleppers. ÖVP-Klubobmann Bernd Strobl tritt für null Toleranz gegenüber jenen ein, die unsere Gesetze missachten.
Innenministerium: Erfolgreiche Maßnahmen
Das Innenministerium verweist auf erfolgreiche, grenzüberschreitende Maßnahmen gegen die organisierte Kriminalität in Sachen illegaler Migration. Fest steht: Im Burgenland sind heuer bislang 2550 Aufgriffe von Flüchtlingen und fünf Schlepperfestnahmen registriert worden.
In der vergangenen Woche wurden 73 Migranten an der Grenze zu Ungarn gefasst. „Diese Bilanzen fallen weit niedriger aus als früher. Schlepper bleiben Ostösterreich weitgehend fern“, so das Fazit der Ermittler.
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