Acht Jahre im Amt

Einst jüngster Bürgermeister ist schon alter Hase

Burgenland
14.10.2025 18:00

2017 stand Fabio Halb zum ersten Mal im Gemeindeamt – nervös, stolz und voller Ideen. Heute, acht Jahre später, wirkt der Mühlgrabener (Burgenland) ruhig, überlegt und routiniert. Der einst jüngste Bürgermeister Österreichs spricht über Höhen, Tiefen und die Kunst, Politik mit Herz und Hausverstand zu machen.

Während viele Gleichaltrige noch über die richtige Berufswahl nachdachten, war Fabio Halb schon mitten im Leben – als Bürgermeister. Mit gerade einmal 20 Jahren übernahm der Mühlgrabener 2017 das höchste Amt seiner Gemeinde und schrieb damit zugleich Geschichte: der jüngste Bürgermeister Österreichs. „Von einem Tag auf den anderen trägst du plötzlich große Verantwortung – für Menschen, Projekte, Entscheidungen. Das war schon gewaltig“, erinnert er sich.

Am 1. Oktober 2017wurde der damals erst 20-jährige Bankangestellte Fabio Halb zum jüngsten ...
Am 1. Oktober 2017wurde der damals erst 20-jährige Bankangestellte Fabio Halb zum jüngsten Bürgermeister Österreichs gewählt. Am 12. Oktober 2017 folgten die offizielle Angelobung und die Verleihung des Dekrets.(Bild: Christian Schulter)

Acht Jahre später blickt der heute 28-Jährige auf eine intensive Zeit zurück und auf eine Gemeinde, die sich sichtbar verändert hat. Kindergarten, Volksschule und Feuerwehrhaus wurden modernisiert, Gemeindewohnungen errichtet, Straßen saniert. „Ich lege Wert auf Handschlagqualität und Verlässlichkeit. Die Menschen müssen spüren, dass man es ehrlich meint“, sagt Halb.

Zukunftsdenken und Zusammenhalt
Auch in Sachen Energie und Umwelt hat Mühlgraben einen Sprung nach vorn gemacht. Eine Photovoltaikanlage mit Speicher und eine E-Tankstelle versorgen heute Gemeindegebäude und Fahrzeuge. „Ich bin gewohnt, dass, wenn ich etwas gern mache, ich viel Zeit dafür aufwende“, sagt Halb.

Für ihn ist klar: Junge Menschen tun der Politik gut. Laut Gemeindebund waren im Vorjahr 16 Bürgermeister im Burgenland unter 40 Jahren, österreichweit waren es 183. „Wir gehen die Dinge direkter an, kommunizieren anders und bringen neue Ideen ein. Aber jeder hat seinen Stil und das ist auch wichtig.“

Halb gilt vielen als Teil dieser neuen Generation von Ortschefs, die Politik pragmatischer, näher und menschlicher gestalten wollen. „Wir haben gelernt, zuzuhören, statt zu belehren. Und wir wissen, dass Veränderung im Kleinen beginnt.“

Vom Bürgermeistersessel ins Landhaus
Seit der letzten Landtagswahl sitzt Fabio Halb auch im Burgenländischen Landtag – als Abgeordneter der SPÖ. Dort kümmert er sich um Jugend, Energie und Wasserwirtschaft. „Die Aufgabe ist spannend und fordernd zugleich. Ich habe in den letzten Jahren unglaublich viele Erfahrungen gesammelt, das möchte ich nicht missen.“

Im Landtag ist Fabio Halb für die SPÖ in den Bereichen Jugend, Energie und Wasserwirtschaft ...
Im Landtag ist Fabio Halb für die SPÖ in den Bereichen Jugend, Energie und Wasserwirtschaft zuständig(Bild: SPÖ-Klub)

Zweifel an seinem Weg hatte er nie. „Ich habe meine Entscheidung nie bereut. Politik bedeutet Verantwortung und die muss man wollen“, sagt Halb. „Natürlich gibt es emotionale Momente, auch hitzige Diskussionen, aber am Ende zählt, dass man ehrlich bleibt und eine klare Linie hat.“

Politik mit Herz und Hausverstand
Seine Motivation schöpft er aus der Arbeit mit den Menschen. „Ich bin Bürgermeister für alle, unabhängig von Partei oder Meinung. Wenn man konsequent und verlässlich ist, merkt das die Bevölkerung. Anerkennung muss man sich erarbeiten.“

In Mühlgraben schätzen ihn viele für genau das: Bodenständigkeit, ruhige Art, Handschlagqualität. „Ich will, dass Mühlgraben lebenswert bleibt – mit Zusammenhalt, Offenheit und einem Blick nach vorn“, sagt Halb. Und wie lange will er das Amt noch ausüben? „Solange ich es mit Leidenschaft mache“, sagt er und lächelt.

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