„Kein Kulturerbe“
WHO: Mindestens sieben Krebsarten alkoholbedingt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag einen Bericht zur Krebsprävention präsentiert. Eine Maßnahme sei „eine konsequente Alkoholpolitik“, da Alkohol in der EU jährlich neue Krebsfälle verursache.
2020 hat Alkohol demnach geschätzt 11.300 neue Krebsfälle in der EU verursacht, darunter Zehntausende Fälle von Darm-, Brust- und Mundhöhlenkrebs. In ungefähr sieben von zehn Fällen sind Männer betroffen. Die Fachleute zählen mindestens sieben verschiedene Arten zu den alkoholbedingten Krebserkrankungen. Das koste die EU-Länder Milliarden Euro. Prävention rette Leben, spare Geld und wirke schnell, teilten das WHO-Regionalbüro Europa und die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) mit.
„Alkoholbesteuerung, eingeschränkte Verfügbarkeit und strenge Vermarktungsverbote verringern den Alkoholkonsum auf Bevölkerungsebene und verringern damit wiederum die Krebsbelastung“, heißt es in dem Bericht. Als weitere geeignete Maßnahmen sehen die Fachleute das Anheben des Mindestalters für den Kauf und Konsum von Alkohol sowie staatliche Monopole zur Kontrolle des Verkaufs. In Europa setzten das die Regierungen zu wenig um, obwohl es Belege für die Effektivität gebe, kritisiert die WHO.
Erkrankungen und zerrüttete Familien
„Manche bezeichnen Alkohol als ,Kulturerbe‘, aber Krankheit, Tod und Behinderung sollten nicht als Teil der europäischen Kultur normalisiert werden. Die WHO-Region Europa kann sich nicht die Illusion leisten, dass Alkoholkonsum harmlos sei“, sagte Gundo Weiler, Direktor für Prävention und Gesundheitsförderung bei der WHO Europa. Alkohol verursache vermeidbare Erkrankungen, zerrütte Familien und verursache Milliardenkosten für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Die Weltgesundheitsorganisation zählt mehr als 50 Länder zur Region, darunter die EU und Staaten östlich davon bis hinein nach Zentralasien.
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