„Planwirtschaft“

Trafikanten greifen EU wegen Anti-Rauch-Vorstoß an

Wirtschaft
14.10.2025 20:30

Die Tabakeinzelhändler äußern in einem Brief an die Kommissionspräsidentin „dringende Bedenken“ wegen der Anti-Raucher-Pläne. Es geht um Verkaufsverbote und Reduktion von Trafiken. Die Branchenvertreter sehen „erhebliche Auswirkungen“.

Brüssel will die Zahl der Raucher auf unter fünf Prozent der EU-Bevölkerung drücken und folgt dabei auch den Expertenplänen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Kommission will, wie berichtet, eine Reduzierung von Trafiken, ein Verbot von Zigarettenfiltern und eine „rauchfreie Generation“. Sogar ein Ende des kommerziellen Verkaufs steht im Papier. Das ruft nun die Trafikanten europaweit auf den Plan. Die Einzelhändler haben in einem Brief an Ursula von der Leyen „dringende Bedenken“.

„Pläne nicht verhältnismäßig“
Die Händler teilen zwar auch gesundheitspolitische Ziele und Verschärfungen der Kontrollen, sind aber der Ansicht, „dass ein Ansatz der allgemeinen Reduzierung von Netzwerken die Gefahr birgt, gerade die am stärksten regulierten und sichersten Systeme zu benachteiligen“. Sie appellieren außerdem an die Verhältnismäßigkeit.

Die Trafikanten hoffen, dass EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Bedenken hört.
Die Trafikanten hoffen, dass EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Bedenken hört.(Bild: AFP/SEBASTIEN BOZON)

Die WHO-Experten berücksichtigen nicht ausreichend die soziale und wirtschaftliche Perspektive, heißt es in dem Brief, in dem die Trafikanten an die EU appellieren, ihre Anliegen bei der WHO-Konferenz in Genf zu berücksichtigen. Österreich gibt heute seine Position ab.

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, man nehme den Bericht zur Kenntnis und suche noch nach seiner genauen Position. Einige Länder wie Frankreich, die Niederlande und Belgien haben sich bereits dafür ausgesprochen, die Slowakei, Italien und Griechenland klar dagegen. Viele befürchten bei zu viel Verboten ein Aufblühen des Schwarzmarkts.

Obmann: „EU ist da am Weg zur Planwirtschaft“
Im „Krone“-Gespräch legt der Obmann der Trafikanten Othmar Schwarzenbohler nach und sieht die EU mit den Plänen auf dem „Weg in eine kommunistische Planwirtschaft“. Wird der kommerzielle Verkauf verboten, kann Tabak nur noch unter staatlicher Kontrolle und ohne Gewinnabsicht verkauft werden, „und letztendlich sollen Zigaretten ganz verboten werden“. Eines wundert den Trafikanten-Chef besonders: „Während es in anderen Ländern an jeder Ecke mittlerweile Cannabis zu verkaufen gibt, sollen Trafiken reduziert werden.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt