Ein Journalist geht gegen den früheren Politiker und Aufdecker Peter Pilz („Zackzack“) medienrechtlich vor. Der Beklagte gibt sich gelassen. Und – der Ex-Grüne übt sich in Ironie und tritt der ÖVP bei.
Nächste Klage gegen Peter Pilz. Der streitlustige Expolitiker und Aufdecker sieht sich mit dem Vorwurf der üblen Nachrede konfrontiert. Es geht einmal mehr um die Causa Pilnacek. Pilz hat eine höchst kritische Analyse einer ServusTV-Doku zum Tod des früheren Sektionschefs verfasst. In dem Stück tritt ein freiberuflicher Journalist auf, der behauptet, die Fotos der Leiche und Obduktion Pilnaceks zu haben. Material, das eigentlich als „gesperrt“ gilt. Nun prüft die Justiz Ermittlungen wegen möglichen Amtsmissbrauchs.
Die Kanzlei der Witwe vertritt auch den Kläger
Ein Journalist wirft Pilz zudem vor, ihn in einem Artikel auf „zackzack“ quasi mit involviert zu haben, wegen mutmaßlicher Nähe zur Staatsanwaltschaft Krems, der die Causa zuletzt entzogen wurde. Pilz’ Behauptungen seien „vollinhaltlich unwahr“, heißt es in einem Schriftsatz, den die Kanzlei Böhmdorfer Schender Völk erstellte. Die Kanzlei vertritt übrigens auch die Witwe Pilnaceks, die Grazer Gerichtspräsidentin Caroline List. Sie hatte Pilz und andere angezeigt, u.a. wegen des verschwundenen Laptops ihres Mannes. Sie selbst hat laut eigener Aussage das Handy ihres Mannes vernichtet.
Der Beklagte freut sich auf ein Verfahren
Pilz, der wie renommierte Rechtsmediziner an der offiziellen Suizidthese zweifelt, gibt sich gelassen. Er freue sich auf ein mögliches Verfahren, in dem alle unter Wahrheitspflicht aussagen müssten.
Zudem sorgt Pilz mit einer speziellen Aktion für Aufsehen. Nach der Diversion von ÖVP-Klubobmann August Wöginger in einem Postenschacherprozess trat der frühere Grüne und deklarierte Gegner der Kanzlerpartei eben dieser bei. Süffisant meint er: „Wenn es nicht gegen die ÖVP geht, dann geht es nur mit ihr. Und in ihr.“
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