Nach Autogipfel

Minister sucht starke Allianz gegen Verbrenner-Aus

Innenpolitik
10.10.2025 18:03

Der mit Spannung erwartete Autogipfel in Deutschland leitet eine Wende bei der bislang starren E-Mobilitätstrategie ab 2035 ein. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sucht dazu Verbündete in der EU.

Wenn Deutschlands Wirtschaft einen Schnupfen hat, dann hat Österreich eine Lungenentzündung. Die bewährte Weisheit trifft derzeit auf die kränkelnde Autoindustrie zu, die sich flächendeckend gegen das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus wehrt. Ab 2035 nur mehr E-Autos zuzulassen, sei bei der derzeitigen Wirtschaftslage mit Chinas Übermacht und amerikanischen Zöllen nicht mehr realistisch.

Die deutsche Bundesregierung denkt nun um: Mit neuen Kaufanreizen für E-Autos und flexibleren Übergängen zu emissionsfreien Antrieben, soll die angeschlagene Industrie gerettet werden. Von einer neuen E-Auto-Förderung sollen vor allem Geringverdiener profitieren: „Einen harten Schnitt 2035 darf es nicht geben“, sagte Kanzler Friedrich Merz (CDU) nach einem Autogipfel mit Branchenvertretern in Berlin.

Das Verbrenner-Aus kommt – wie berichtet – noch im Herbst auf den Prüfstand der EU-Kommission, konservative und rechte Parteien sprechen sich schon ohnehin dagegen aus, im linken Spektrum bröckeln die Fronten. Am Ende will dann doch niemand schuld am Niedergang der europäischen Schlüsselindustrie sein.

Zauberwort „Technologieoffenheit“
In Österreich sucht Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit einem detaillierten Positionspapier eine Allianz mit mehreren europäischen Staaten – auch um Arbeitsplätze zu erhalten. Das Zauberwort heißt jetzt: „Technologieoffenheit“ und Unabhängigkeit von China. Durch Entwicklung von klimaneutrale Kraftstoff- und Antriebstechnologien, die CO2-neutral sind, muss der Verbrenner nicht gänzlich verschwinden: Ein Auto verursacht Emissionen nicht nur im Betrieb, sondern auch bei Produktion und Entsorgung. Batterien sind in der Herstellung sehr CO2-intensiv. Wird der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt, können auch moderne Verbrenner mit klimaneutralem Kraftstoff eine sehr gute Klimabilanz haben.

„Wir konnten mit der deutschen Wirtschaftsministerin eine gemeinsame Linie dazu finden, positive Signale gibt es zudem aus Italien und Tschechien“, sagt Hattmannsdorfer zur „Krone“.

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