„Krone“-Kommentar

Flat Tax nicht nur für Pensionisten!

Kolumnen
11.10.2025 06:00

Der Finanzminister liebt Umverteilung – normalerweise von Reich zu Arm, doch nun will die Regierung von Jung zu Alt umverteilen. 2026 soll eine Flat Tax von 25 Prozent auf Nebenverdienste von Pensionisten kommen. Das heißt: Hat ein erwerbstätiger Angestellter eine zweite Beschäftigung, zahlt er Länge mal Breite volle Steuern. Ein Pensionist soll auf sein Zusatzeinkommen in Zukunft hingegen nur 25 Prozent zahlen. Besonders fair ist das nicht.

Doch das sollte die Politik nicht von der Idee abbringen, im Gegenteil: Wie wäre es mit einer Einführung für alle, und nicht nur für Nebenverdienste? Andere Länder machen es vor, und das vielfach bekrittelte Teilzeit-Problem wäre auch gelöst. Derzeit bekommt ein Bürger bei doppelter Arbeit nur 70 Prozent mehr Geld, mit einer Flat Tax würde sich das Aufstocken auf 40 Stunden hingegen voll auszahlen. Die Hoffnung darf man ja haben, dass die Senioren-Flat-Tax nur ein erster Schritt zu einer kompletten Einführung einer solchen Steuer ist, sobald es die budgetären Spielräume zulassen. Ziel muss sein, dass alle weniger Steuern zahlen – der Faktor Arbeit ist in Österreich viel zu hoch belastet.

Eine neue neoliberale Erfindung ist die Flat Tax übrigens gar nicht. Schon in der Antike setzten die Herrschenden auf einen einheitlichen Steuersatz, Bauern mussten ein „Dezem“ abliefern. Auch in der Bibel ist der „Zehent“ verankert – jeder gibt den gleichen Anteil. Klar ist: In Österreich wäre ein höherer Steuersatz als zehn Prozent nötig. So gut wie die Quästoren im alten Rom hat der Staat heutzutage seine Finanzen nicht im Griff.

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