Wenn es um Wachstumschancen für die Wirtschaft geht, dann fällt zu selten das Wort „Privatisierung“. Ich habe die Voest schon kennengelernt, als sie noch voll verstaatlicht war. Als sie damals ein Verlustjahr hinnehmen musste (der Betriebsrat war bei der Politik besser verankert als die Manager), ließ man die Pressekonferenz gleich ausfallen.
Dass die Voest anschließend privatisiert wurde, ermöglichte eine unglaubliche Erfolgsgeschichte: Seit ihrem Börsegang vor 30 Jahren hat sich der Konzernumsatz mehr als versechsfacht und die Zahl der Mitarbeiter stieg um das Dreifache. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Voestaktie an der Börse präsentiert sich das Unternehmen stolz als einer der weltweit führenden Stahl- und Technologiekonzerne, tätig in mehr als 50 Ländern.
Die Aktien als Spekulationsobjekt? Weil privat statt Staat? Ganz im Gegenteil: Die Privatisierung ermöglichte eine ganz gewaltige Wertsteigerung: Der Kurs der Aktie stieg von 5,18 Euro auf inzwischen 32,58 Euro. Das ist, wie das Management stolz verkündet, eine Verbesserung um 529 Prozent.
Seit dem Start an der Börse schüttete der Konzern an Dividenden insgesamt 3,8 Milliarden Euro aus. Für die Investoren bedeutet das einen „Shareholder return“ (inklusive Dividenden von 974 Prozent. Besonders bemerkenswert: Heute sind rund 14 Prozent der Mitarbeiter Aktionäre „ihres“ Unternehmens.
Wäre es nicht an der Zeit, Aktien als sinnvolles Instrument und nicht als Spekulationswerkzeug zu sehen?
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