Die sogenannte Schattenflotte, mit deren Hilfe Russland Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges immer wieder umgehen kann, soll auch für Sabotage und Spionage eingesetzt werden. Aus diesem Grund fordert der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj „konkrete Schritte“ der Verbündeten gegen Russland.
Die Ukraine sei deshalb in Kontakt mit ihren Verbündeten, schrieb Selenskyj auf Telegram nach einer Besprechung mit dem Chef des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes Oleh Iwaschtschenko. In seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag ergänzte der Präsident, wie Iwaschtschenko den Einsatz der sogenannten Schattenflotte beschrieben habe. Diese werde genutzt für „Sabotage und Destabilisierungseinsätze in Europa“. Ein aktuelles Beispiel seien von Tankern gestartete Drohnen. „Die Russen müssen wissen, dass keine ihrer destruktiven Aktionen unbeantwortet bleiben“, so Selenskyj.
Französische Marine kapert russischen Tanker
Die französische Marine hatte den Tanker „Boracay“ am vergangenen Samstag vor der bretonischen Insel île d“Ouessant wegen Ungereimtheiten im Hinblick auf seine Flagge aufgebracht. Der Kapitän und der Erste Offizier wurden, auch wegen des Vorwurfs festgenommen, die „Nationalität des Schiffes“ nicht belegen zu können. Der Kapitän soll sich nun am 23. Februar kommenden Jahres vor einem französischen Gericht verantworten, weil er bei einer Kontrolle auf See offizielle französische Anweisungen nicht befolgt haben soll. Die weiteren Vorwürfe wurden fallen gelassen. Am Freitag durfte das Transportschiff, das zur russischen „Schattenflotte“ gezählt wird, seine Fahrt fortsetzen.
Berichten zufolge soll der Tanker auch durch dänische Gewässer gefahren sein, als Drohnen vergangene Woche für mehrere Störfälle an dänischen Flughäfen sorgten. Wer hinter diesen steckt, ist weiterhin unklar. Der Verdacht fiel auf eine Verwicklung Russlands – Anschuldigungen, die der Kreml als „bodenlos“ zurückwies. Vermutet wird auch, dass die Drohnen von einem Schiff aus gesteuert worden sein könnten. In dänischen Medien waren zuletzt mehrere Schiffe genannt worden, darunter auch das, das ins Visier der französischen Behörden geriet.
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