Statt neuer Bürokratie

Kanzler will neue EU-Verordnung zur Entwaldung

Innenpolitik
07.10.2025 06:00

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – deswegen legen Kanzler Christian Stocker und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig jetzt noch einmal in Sachen EU-Entwaldungsverodnung nach. Diese wurde zuletzt um ein Jahr verzögert. Ob der großen Gefahr für heimische Betriebe soll sie nun aber gar nicht bzw. ganz neu kommen.

Die Europäische Kommission hat bekanntlich angekündigt, die EU-Entwaldungsverordnung um ein Jahr zu verschieben. Möglich wurde das durch den Einsatz von Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der auf europäischer Ebene erfolgreich Allianzen geschmiedet hat. Grundidee der so umstrittenen Verordnung ist es, die Abholzung tropischer Wälder zu verhindern. Faktisch würde die Richtlinie aber bäuerliche Familienbetriebe gefährden und unnötige Bürokratie schaffen.

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Wir waren in Europa von Beginn an die treibende Kraft, die auf die massiven Probleme dieser Verordnung hingewiesen hat. 

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig

Die Union würde einen Baum im Wienerwald mit einem im Regenwald gleichstellen. Heimische Förster müssten dann für jeden einzelne gefällte Fichte, Eiche, Tanne nachweisen, dass diese nicht aus „Entwaldung“, wie zum Beispiel im Amazonas, stammt.

Nachweise als Bürokratie-Barriere
Dem aber nicht genug: Kommt die Verordnung, würden Unternehmen auf dem EU-Markt dazu verpflichtet werden, unter anderen für Produkte aus Kaffee, Kakao, Soja und Rinder, Entwaldungsfreiheit und Rückverfolgbarkeit nachzuweisen. „Das betrifft Land- und Forstwirte, Händler sowie viele Gewerbe- und Industriebetriebe in Österreich – und das, obwohl sich der österreichische Wald seit Jahrzehnten positiv entwickelt“, kritisieren Bundeskanzler Christian Stocker und Totschnig unisono. 

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Die Verschiebung kann nur ein erster Schritt sein. 

Bundeskanzler Christian Stocker

„Aus unserer Sicht sollte ein neuer, praxisnaher Vorschlag vorgelegt werden. Statt neuer Bürokratie braucht es Vertrauen in die Menschen vor Ort, die ihre Böden und Wälder nachhaltig bewirtschaften“, ergänzt Stocker. Er wolle das auch in Brüssel so deponieren. 

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