Es will einfach keine Ruhe einkehren: Wegen mutmaßlicher Drohnensichtungen in Norwegen sind Medienberichten zufolge mehrere Flüge umgeleitet worden.
Die Verletzungen des NATO-Luftraums durch Moskau sind für den deutschen Außenminister Johann Wadephul „keine Irrtümer, sondern bewusste Angriffe im Graubereich“. Sie seien Teil der hybriden Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Solche Provokationen sind brandgefährlich und haben nur ein Ziel: unsere Entschlossenheit zu testen.“
Am späten Sonntagabend habe nun ein Flugzeug auf dem Weg von der norwegischen Hauptstadt Oslo zum Flughafen Bardufoss in der nördlichen Provinz Troms umkehren müssen, berichtete unter anderem der Sender NRK unter Berufung auf die Airline Norwegian. Der Flughafen sei demnach vorübergehend geschlossen worden.
Wir stehen zusammen, wir behalten kühlen Kopf und lassen uns nicht in eine Eskalation treiben.
Johann Wadephul
Bild: AFP/CHARLY TRIBALLEAU
Bereits am Sonntagvormittag waren Berichten zufolge auch in der norwegischen Provinz Nordland weiter südlich Drohnen innerhalb der Sperrzone am Flughafen Brønnøysund gesichtet worden. Auch in dem Fall sei ein Flug umgeleitet worden, berichtete NRK unter Berufung auf den Flughafenbetreiber Avinor. Der mögliche Ursprung der Drohnen war demnach zunächst noch unklar. Der Flughafen Oslo musste bereits vor sechs Tagen vorübergehend geschlossen werden.
Ausnahmestimmung in Dänemark
Seit Tagen herrscht auch im Nachbarland Dänemark Drohnenalarm, nachdem mehrere Flugobjekte an Flughäfen gesichtet worden waren. Es wird nicht ausgeschlossen, dass Russland verantwortlich ist. Der gesamte dänische Luftraum wird bis zum kommenden Freitag für zivile Drohnenflüge gesperrt. Hintergrund ist der EU-Gipfel, der in dieser Woche in Kopenhagen stattfindet, wie das Transportministerium mitteilte. Ab Montag seien in Dänemark alle zivilen Drohnenflüge verboten.
Wadephul: Bei russischen Luftraumprovokationen kühlen Kopf bewahren
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul ruft angesichts wiederholter russischer Verletzungen des NATO-Luftraums zu einer entschlossenen und gut überlegten Reaktion auf. „Wir stehen zusammen, wir behalten kühlen Kopf und lassen uns nicht in eine Eskalation treiben“, sagte er vor der Abreise zu einem Besuch in Warschau am Montag. „Gleichzeitig lassen wir keinerlei Zweifel, dass wir entschlossen und bereit sind, gemeinsam jede Bedrohung abzuwehren.“
Erstmals Drohnen abgeschossen
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine war vor zweieinhalb Wochen eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der NATO geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere NATO-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche am Rande der UNO-Vollversammlung in New York den Abschuss russischer Flugzeuge befürwortet, wenn diese unrechtmäßig in den Luftraum von NATO-Staaten eindringen sollten.
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