Flut an Reaktionen

„Viele haben uns angerufen und mit uns geweint“

Steiermark
26.09.2025 19:06

Ein DNA-Test brachte am Donnerstag endgültige Klarheit über die vertauschten Babys – und löste viele Tränen, aber auch große Erleichterung aus. Über die betroffenen Familien brach nach der „Krone“-Enthüllung eine wahre Flut an Reaktionen herein.

„Du bleibst immer unsere Nummer eins.“ Noch am selben Tag, an dem die beiden Familien in der Steiermark das eindeutige Ergebnis ihrer DNA-Tests erhalten, schicken Monika und Herbert ihrer Tochter Jessica vorm Schlafengehen diese Nachricht. Das war am Donnerstag.

„Mir tut’s vor allem so unendlich leid für meine Eltern“, sagt Jessica B. am Freitag, dem „Tag danach“, zur „Krone“. Für sie ist es besonders schwer, damit zurechtzukommen, dass ihr Baby – ihr Ein und Alles – nach der Geburt vertauscht wurde und somit nicht ihre leibliche Tochter ist.

In der Hektik auf manche vergessen
„Nach dem ,Krone‘-Artikel haben uns viele Menschen angerufen und mit uns geweint“, erzählt Jessica. Zwar habe man das engere Umfeld sofort informiert, in der eigenen Aufregung aber auch einige vergessen.

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Natürlich hatten wir bis zuletzt noch so etwas wie eine Resthoffnung, dass der Gentest doch nicht anschlägt, dass wir uns täuschen.

Jessica B.

Der große Unterschied zu „den anderen“: Jessicas Familie weiß erst seit Kurzem Bescheid und hatte daher noch kaum Zeit, das Unfassbare zu verarbeiten. „Natürlich hatten wir bis zuletzt noch so etwas wie eine Resthoffnung, dass der Gentest doch nicht anschlägt, dass wir uns täuschen“, sagt Jessica. „Aber das ist nun vorbei. Jetzt müssen wir uns den Tatsachen stellen.“

Nicht nur die Mütter und ihre Babys, sondern ....
Nicht nur die Mütter und ihre Babys, sondern ....(Bild: Krone KREATIV/privat)
... auch die Väter sahen sich damals ähnlich.
... auch die Väter sahen sich damals ähnlich.(Bild: Krone KREATIV/privat)

Vorsprung von 14 Jahren
Szenenwechsel zu Familie Grünwald. Sie erfuhren bereits im Jahr 2012 – durch einen Zufall beim Blutspenden –, dass Tochter Doris nicht ihr leibliches Kind sein konnte. Dass sie in der Verarbeitung damit einen ordentlichen Vorsprung haben, ist nun deutlich spürbar: „Mir geht es heute sehr gut“, sagt Mutter Evelin auf „Krone“-Nachfrage. „Für uns bedeutet das Ergebnis auf jeden Fall ein Happy End. Die Ungewissheit ist endlich vorbei.“

Tochter Doris ist noch nicht ganz so „aufgeräumt“: Ständig läutete am Freitag das Telefon, „es wussten ja alle um uns herum, dass wir seit Langem auf der Suche nach unserem Pendant sind“. Dennoch habe sie in der vergangenen Nacht wieder kaum schlafen können. „Belastend sind auch die negativen Kommentare in den sozialen Medien. Wieso machen die Leute das?“

Einig sind sich die beiden Töchter vor allem in einem Punkt: „Ich bin sehr froh, dass ich Doris jetzt in meinem Leben habe. Es fühlt sich an, als hätte ich plötzlich eine Schwester bekommen“, sagt Jessica, die als Einzelkind aufgewachsen ist. „Ich hab zwar schon einen Bruder, aber dass Jessica jetzt Teil meines Lebens ist, empfinde ich als großes Geschenk“, freut sich auch Doris über den unerwarteten „Familienzuwachs“.

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