Sarah Ferguson – Vom Glamour zur Bürde: Wie „Fergie“ ihr Leben zwischen Geldnöten, Skandalen und zweifelhaften Freundschaften verspielt hat.
Es gibt Namen, die untrennbar mit Glanz und Tragik verbunden sind. Sarah „Fergie“ Ferguson, einstige Herzogin von York, gehört zweifellos dazu. Ihre Ehe mit Prinz Andrew brachte sie 1986 ins Herz der britischen Monarchie – doch seit der Scheidung 1996 kämpft sie gegen den Abstieg aus dem royalen Orbit. Geldsorgen, Skandale, ungeschickte Deals und nun ihre unheilvolle Verbindung zu Jeffrey Epstein: Fergies Weg liest sich wie ein Paradebeispiel dafür, wie schwer es ist, ein Leben im Schatten der Krone zu führen.
Ein Leben über den Verhältnissen
Schon früh war klar: Die Ehe mit Andrew konnte Fergie den Status, nicht aber die finanzielle Sicherheit auf Lebenszeit garantieren. Als geschiedene Herzogin stand sie zwar weiterhin im Rampenlicht, doch ihr Lebensstil verlangte mehr, als ihre Verhältnisse hergaben. Häuser, Reisen, Personal – alles wollte bezahlt werden. Und so griff Fergie zu Jobs, die andere Royals nie in Betracht gezogen hätten.
In den 1990er-Jahren machte sie Werbung für Weight Watchers, wofür sie Millionen kassierte. In Österreich ließ sie sich fürstlich entlohnen, um an Richard Lugners Opernball teilzunehmen und Autogramme in der Lugner City zu geben. Britische Medien nannten sie damals spöttisch die „Herzogin der Geschmacklosigkeit“ – und fragten, wie tief sie noch fallen könne. Für 500.000 Schilling ...
Das Netzwerk der Reichen – und der falschen Freunde
Doch je größer die Geldnot, desto geringer die Hemmschwellen. Ferguson schien nie zimperlich darin, sich an die richtigen – oder die falschen – Geldgeber zu halten. Jeffrey Epstein, US-Milliardär und inzwischen berüchtigter Sexualstraftäter, war einer dieser vermeintlich „treuen Freunde“.
2011 wurde bekannt, dass Fergie 15.000 Pfund von ihm angenommen hatte. Öffentlich reumütig versprach sie, das Geld zurückzuzahlen und sich endgültig von ihm zu distanzieren. „Ich verabscheue Pädophilie und jeglichen Missbrauch von Kindern“, erklärte sie damals. Doch nun zeigen durchgestochene E-Mails ein anderes Bild: Wochen nach ihrer öffentlichen Abkehr schrieb sie Epstein, sie entschuldige sich „zutiefst“ für ihre Distanzierung und versicherte ihm weiterhin ihre Freundschaft. Offiziell, so ihr Sprecher heute, habe sie nur eine Klage wegen Verleumdung abwenden wollen. Doch das wirkt wie eine Ausrede, die angesichts der Schwere von Epsteins Verbrechen kaum verfängt.
Zerbrochene Reputation
Die Folgen sind absehbar. Wohltätigkeitsorganisationen, die jahrzehntelang mit Ferguson zusammengearbeitet haben, wenden sich ab. Julia’s House, Prevent Breast Cancer, die Natasha Allergy Research Foundation – alle beendeten ihre Verbindung zu Fergie. Sogar der Teenage Cancer Trust, bei dem sie 35 Jahre als Schirmherrin fungierte, zog die Reißleine.
Fergie ist damit nicht nur eine private Belastung, sondern ein öffentliches Risiko. Jede Organisation, die ihren Namen trägt, läuft Gefahr, mit Epsteins Abgründen assoziiert zu werden.
Gefährliche Nähe zum Königshaus
Brisant ist zudem, dass Ferguson nach wie vor in der Royal Lodge in Windsor lebt – gemeinsam mit Prinz Andrew, der durch seine eigene Epstein-Verbindung bereits alle offiziellen Aufgaben und Schirmherrschaften verloren hat. Zwar zahlen die beiden Miete und renovieren das Anwesen, doch die Nähe zur Krone wirkt politisch und moralisch fragwürdig. Laut Medienberichten drängt Prinz William seinen Vater Charles inzwischen, Andrew und Fergie endgültig aus dem royalen Besitz zu entfernen.
Die Queen hatte ihre Ex-Schwiegertochter bis zuletzt geschützt und ihr sogar zu Weihnachten einen Platz am Familientisch eingeräumt – aus Rücksicht auf ihre geliebten Enkelinnen Beatrice und Eugenie. Doch dieser Schutzschirm existiert seit dem Tod von Elizabeth II. nicht mehr.
Ein Muster der Selbstüberschätzung
Ob Auftritte als Werbegesicht, fragwürdige Honorare oder die Nähe zu Epstein – vieles spricht dafür, dass Sarah Ferguson immer wieder ihre eigenen Grenzen falsch einschätzte. Mal war es schlichte Not, mal wohl auch ein Schuss Überheblichkeit. Doch das Muster bleibt: Fergie wollte beides – Glamour und Geld. Heute muss sie feststellen, dass der Preis, den sie dafür zahlt, hoch ist.
Sarah Ferguson, Duchess of York (*15. Oktober 1959, London), Spitzname „Fergie“, ist die geschiedene Ehefrau von Prinz Andrew. Bekannt wurde sie nicht nur durch ihre royale Ehe, sondern auch als Autorin der „Budgie“-Kinderbücher und durch zahlreiche TV-Auftritte. Nach der Scheidung 1996 behielt sie den Titel Duchess of York, verlor aber die Anrede „Her Royal Highness“.
Aus der Ehe stammen die Töchter Beatrice (*1988) und Eugenie (*1990). Sarah lebt weiterhin in der Nähe der Royals, engagiert sich für wohltätige Projekte, arbeitet als Autorin und nahm 2023 erstmals seit der Scheidung wieder am Weihnachtsgottesdienst der Familie teil. 2023/2024 kämpfte sie erfolgreich gegen Brust- und Hautkrebs und ist mittlerweile stolze Großmutter.
Epstein-E-Mails: Im September 2025 wurden E-Mails an den verurteilten US-Milliardär Jeffrey Epstein öffentlich. Darin entschuldigte sie sich bei Epstein, nachdem sie sich zuvor öffentlich von ihm distanziert hatte – angeblich, um eine Klage wegen Verleumdung abzuwenden. Die Enthüllungen führten dazu, dass mehrere Wohltätigkeitsorganisationen ihre Zusammenarbeit mit Ferguson beendeten und die ehemalige Herzogin von York dadurch erneut ins mediale Kreuzfeuer geriet.
Der tiefe Fall der „Förtschi“
„Wie tief kann Fergie fallen?“, fragte die „Daily Mail“ bereits 1997 nach ihrem umstrittenen Auftritt an der Seite von Richard Lugner. Fast drei Jahrzehnte später wirkt diese Frage drängender denn je. Zwar gelang es ihr in den letzten Jahren, sich ein neues Image aufzubauen: als erfolgreiche Romanautorin, als Frau, die ihrem Ex-Mann Andrew angeblich sogar finanziell unter die Arme griff, und als liebevolle Mutter und Großmutter, die auf Instagram mit Familienglück und Lebensmut punktete. Ihr offener Umgang mit ihrer Brustkrebsdiagnose brachte ihr Sympathie und Respekt ein.
Doch hinter der Fassade war das immer das Damoklesschwert Epstein. Wegen ihrer eigenen Verbindung und natürlich wegen ihres Ex-Mannes Andrew, zu dem sie als Vater ihrer Kinder immer eisern hielt, egal, welche Vorwürfe gegen ihn ans Licht kamen.
Nun aber droht Sarah Ferguson die endgültige Isolation – sowohl im wohltätigen Umfeld als auch im Königshaus. Die Herzogin von York wollte um jeden Preis dazugehören, doch die jüngsten Enthüllungen stellen alles infrage. Dennoch bleibt Fergie ein echtes Stehaufmännchen: Immer wieder zeigt sie die Fähigkeit, wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen – auch wenn der Weg nach oben diesmal besonders steinig sein dürfte.
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