



Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen zeigte sich US-Präsident Donald Trump zunächst zurückhaltend. Nun erklärte er in einem Brief an alle NATO-Staaten, er sei bereit für harte Sanktionen gegen Moskau. Dafür gebe es eine Bedingung: Die der Allianz angehörenden Länder dürften kein russisches Öl mehr kaufen.
Trotz bekannter Rückschläge gibt sich der US-Präsident weiterhin Mühe, den aus seiner Sicht „lächerlichen“ russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu beenden. Er wolle das Blutvergießen endlich stoppen und damit Tausende ukrainische und russische Leben retten, schrieb Trump auf seinem Online-Dienst „Truth Social“.
Die jüngste russische Eskalation in Polen, über die sich der Republikaner anfangs „nur“ nicht „glücklich“ gezeigt hatte, dürfte ihn mittlerweile aber doch auf die Palme bringen. Dabei bekommen auch die NATO-Staaten ihr Fett weg: „Ich bin bereit, massive Sanktionen gegen Russland zu verhängen, sobald alle NATO-Staaten sich darauf geeinigt und begonnen haben, dasselbe zu tun, und sobald alle NATO-Staaten aufhören, Öl aus Russland zu kaufen.“
Das Engagement der NATO für den Sieg liege Trump zufolge unter 100 Prozent – „der Kauf russischen Öls durch einige war schockierend“, rügte der Amerikaner. Dies schwäche ihre Verhandlungsposition und ihre Verhandlungsmacht über Russland erheblich. „Wie dem auch sei, ich bin bereit, wenn Sie es sind. Sagen Sie mir einfach, wann“, zeigte sich Trump offen.
Diese Aktionen, nun auch noch durch die Verletzung des Luftraums eines US-Verbündeten – ob absichtlich oder nicht – zeigen eine enorme Missachtung der ernsthaften Bemühungen der USA, diesen Konflikt zu beenden.
US-Botschafterin Dorothy Shea
Bild: AFP/Michael M. Santiago/Getty Images via AFP
USA stehen fest an der Seite der NATO
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen machte klar, dass Amerika fest an der Seite seiner NATO-Verbündeten steht. „Seien Sie versichert, dass wir jeden Zentimeter des NATO-Territoriums verteidigen werden“, erklärte Dorothy Shea am Freitagabend (Ortszeit) in New York bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Thema.
Dieser „Vorfall“ sei nicht hilfreich für die jüngsten Bemühungen der USA, ein Ende des Krieges zu vermitteln. Shea bemängelte, dass Russland seit dem Gipfeltreffen zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin Mitte August in Alaska seine Bombenangriffe auf die Ukraine intensiviert habe. „Diese Aktionen, nun auch noch durch die Verletzung des Luftraums eines US-Verbündeten – ob absichtlich oder nicht – zeigen eine enorme Missachtung der ernsthaften Bemühungen der USA, diesen Konflikt zu beenden.“ Sie mahnte Moskau zu einem Kurswechsel: Russland sei dringend aufgefordert, durch direkte Verhandlungen mit der Ukraine ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten anzustreben. „Russland muss seine Ernsthaftigkeit unter Beweis stellen, indem es unverzüglich konkrete Schritte in Richtung Frieden unternimmt.“
Zum Hintergrund
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine in der Nacht zum Mittwoch war auch eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der NATO geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere NATO-Verbündete schossen erstmals einige russische Drohnen ab.
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