Lohnplus im Visier

Die Sparpläne bei den Pensionisten und Beamten

Innenpolitik
09.09.2025 20:04

Die Koalition dreht jetzt wirklich jeden Cent um: Sogar der alte Lohnabschluss für die Beamten soll nun neu verhandelt werden. Indes zeichnet sich eine Einigung bei Pensionen ab. Die magische Grenze dürfte bei 2500 Euro liegen.

Besonders dramatische Zeiten erfordern offenbar besonders drastische Maßnahmen. Das dachte man sich offenbar auch in Österreichs Bundesregierung. Wie berichtet, laden Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) und Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) die Beamtenvertreter nun zu neuen Verhandlungen über den Lohn ein.

Zu hoher Abschluss auf Basis alter Zahlen
Zur Erinnerung: Im Jahr 2024 einigte sich die alte Bundesregierung, damals auch noch aufgrund alter und mittlerweile überholter Prognosen, auf ein Lohnplus von 3,5 Prozent für 2025 und ein 0,3 Prozent über der Inflation liegendes Plus für 2026. Verhandelt hatten die üppige Aufstockung im November 2024 noch der damalige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).

„Darf keine Tabus geben“
Wirtschaftsexperten kritisierten den Deal damals bereits – spät, aber doch wurden sie jetzt erhört. Das Plus steht wieder zur Debatte. „Gerade in aktuell herausfordernden Zeiten müssen wir in allen Bereichen unserer Verantwortung nachkommen“, so Staatssekretär Alexander Pröll, der nun den Abschluss 2026 neu verhandeln will. Es dürfe keine Tabus geben, „vor dem Hintergrund der budgetären Situation und um zu verhindern, dass wir drastischere Maßnahmen setzen müssen“, pflichtet auch SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer bei. 

Pensionen unter 2500 Euro schließen mit voller Höhe ab
Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage sollen also auch Beamte ihren Beitrag leisten – und nicht nur die Pensionisten. Ebendort zeichnet sich, wie die „Krone“ enthüllte, aber auch eine Einigung ab. Wie berichtet, ist eine soziale Staffelung für niedrige Pensionen bereits fix. Um die mittleren Pensionen wird noch weiter verhandelt.

Der aktuelle Stand: Die Grenze bei den mittleren Pensionen soll, wie aus Regierungskreisen zu hören ist, bei 2500 Euro liegen. Alle darunter liegenden Pensionen schließen mit voller Höhe, also mit 2,7 Prozent Plus, ab. Alle darunterliegenden Pensionen sollen nur die von ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker geforderten zwei Prozent bekommen. 

(Bild: Krone KREATIV)

Wie Berechnungen von Agenda Austria, die der „Krone“ vorliegen, zeigen, würden laut aktuellem Verhandlungsstand gut zwei Drittel der Pensionisten in den Genuss der vollen Abgeltung gelangen (siehe Grafik oben). Agenda-Ökonom Denes Kucsera kritisiert: „Damit würde einmal mehr das Versicherungsprinzip ausgehebelt.“

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