Vergangenen Freitag haben ukrainische Drohnen die neue Heimat von Österreichs ehemaliger Außenministerin Karin Kneissl (60) attackiert. Diese meldete sich nun mit einem Lebenszeichen bei der „Krone“.
Seit eineinhalb Jahren wohnt die Ex-Politikerin in Russland in der Oblast Rjasan. Dort bezog sie laut ihren Angaben ein Holzhäuschen und genießt das „bescheidene Leben“. Obwohl sich die russischen Behörden zum Kriegsgeschehen im eigenen Land bedeckt halten, räumte der örtliche Gouverneur zuletzt schwere Explosionen und Brände nach einem ukrainischen Raketenangriff ein.
„Zu Ihrem Bedauern muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich immer noch am Leben bin“, schrieb Kneissl nun an die „Krone“. Die verspätete Antwort hänge damit zusammen, dass sie „1300 Kilometer im Auto fahre“.
„Fallschirmspringen und schwimmen“
Wie aus ihrem privaten Telegram-Account hervorgeht, unternahm sie am Samstag gemeinsam mit den Hunden Winston, Jackie und Charlie einen Spaziergang auf dem Roten Platz im Herzen Moskaus.
Am Sonntag kam sie in der Metropole Sankt Petersburg an. Vorher sei es noch schnell zu einem See in der Nähe der Stadt gegangen. „Letzte Woche Fallschirmspringen, heute Schwimmen. Russland!!!“, schreibt Kneissl.
Als „russisches Schwein“ beschimpft
Anfang September hatte die Ex-Politikerin gegenüber der russischen staatlichen Nachrichtenagentur TASS tiefe Einblicke in ihre „Flucht“ aus Österreich gegeben: „Bereits 2020 wurde mir in Österreich ein Arbeitsverbot erteilt. Ich wurde auf der Straße als russisches Schwein beschimpft und attackiert, auch habe ich sehr viele Drohungen erhalten. Sowohl in Österreich als auch in der Ukraine gab es öffentliche Aufrufe zu meiner Ermordung.“ Sie habe daher mit nur zwei Koffern und zwei Hunden der Alpenrepublik den Rücken gekehrt. Im Jahr 2022 habe man ihr auf Druck der französischen Behörden in Frankreich mitgeteilt, dass sie das Land verlassen müsse. „Ich war seitdem nie wieder in Österreich oder einem anderen EU-Land“, führte die heutige Wahl-Russin aus.
Im Dienste der russischen Propaganda
Kneissl war von 2017 bis zum Ibiza-Skandal 2019 Österreichs von der FPÖ nominierte Außenministerin. Kritiker sehen sie ganz im Dienst der russischen Propaganda stehen. Nicht nur hatte sie Russlands Präsident Wladimir Putin 2018 zu ihrer Hochzeit in die Steiermark eingeladen, sondern ihn auch mehrmals persönlich getroffen. Auch nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs fiel Kneissl mit russlandfreundlichen Aussagen auf. Sie übersiedelte zunächst nach Frankreich, dann in den Libanon und schließlich nach Russland. Dort leitet sie heute den Thinktank „Gorki-Zentrum“.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.