Verschollener Kamerad

Neue Suchmethode bringt Erfolg im Vermisstenfall

Tirol
09.08.2025 15:53

Weil ein Kamerad abends nicht von einer Bike- und Bergtour heimkehrte, war das abendliche Dorffest in Weerberg für viele schnell vorbei: Die ganze Nacht suchten Feuerwehrleute, Bergretter und Hubschrauber nach einem Einheimischen (67). Letztlich half eine ungewöhnliche Ortungsmethode ...

Eine laue Sommernacht bei bester Stimmung hätte es werden sollen, denn die Feuerwehr Weerberg ist Organisator des zweitägigen Dorffestes im örtlichen Schulhof. Doch am Freitagabend legte sich ein dunkler Schatten über das zunächst stattfindende Platzkonzert – ein Kamerad (67) fehlte!

Am Abend nicht von Tour daheim
Der Einheimische war vormittags zu einer Bike- und Bergtour im Gebiet des Kleinen Gilfert gestartet. Unweit der Haglhütte stellte er sein E-Bike auf 2161 Meter ab. „Gegen 18 Uhr wollte er wieder zurück sein“, weiß Fred Wallenta von der Bergrettung Schwaz/Umgebung. Diese und fast 60 Feuerwehrkameraden rückten für eine große Suche aus.

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Wir haben die ganze Nacht lang alle Wege und die umliegenden Gipfel abgesucht, auch Gipfelbucheinträge wurden kontrolliert.

Fred Wallenta, Einsatzleiter Bergrettung Schwaz/Umgebung

„Wir haben die ganze Nacht lang alle Wege und die umliegenden Gipfel abgesucht, auch Gipfelbucheinträge wurden kontrolliert“, schildert Wallenta. In Augenschein nahm man dabei unter anderem den Paffenbichl (2390 Meter) und den Rastkogel (2762 Meter). Jenbacher Bergretter standen ebenfalls im Einsatz, dazu zwei Suchhundeführer sowie die Polizeihubschrauber aus Tirol, Salzburg und Klagenfurt (mit Wärmebildkamera). Vorerst blieb der Aufwand unbelohnt.

Drei Polizeihubschrauber aus Tirol, Salzburg und Kärnten waren im Einsatz.
Drei Polizeihubschrauber aus Tirol, Salzburg und Kärnten waren im Einsatz.(Bild: ZOOM Tirol)

Handy konnte geortet werden
Auch auf dem Handy war der Vermisste nicht erreichbar. Dennoch war es das Mobiltelefon, das den Erfolg brachte: „Ein neues Verfahren führte zum Vermissten“, erklärte Feuerwehrkommandant und Polizist Thomas Lechner.  Der Abgängige lag mit Kopf- und anderen Verletzungen östlich des Kleinen Gilfert (Gemeindegebiet Fügenberg) im Felsgelände auf rund 2200 Meter Seehöhe. Er dürfte vorher gestürzt sein.

Viele Wege wurden mit Stirnlampen abgesucht.
Viele Wege wurden mit Stirnlampen abgesucht.(Bild: ZOOM Tirol)

Nacht am Berg überstanden
Die Bergung erfolgte gegen 6.30 Uhr per Tau, der 67-Jährige war ansprechbar und dürfte die Nacht am Berg halbwegs gut überstanden haben. Er wurde nach Weerberg-Innerst geflogen und von dort mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus Schwaz. Das versäumte Dorffest holten die Kameraden am Samstagabend nach.

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