ÖSV-Adler hört auf

Polizei-Spitzensportplatz weg, Karriere vorbei

Vorarlberg
06.08.2025 12:30

In Österreich muss gespart werden. Das spürt auch der Spitzensport. So wurden zuletzt drei Skispringer aufgrund mangelnder Leistungen aus dem Polizeispitzensportkader gestrichen. Neben dem Tiroler Thomas Lackner und dem Steirer David Haagen traf es auch einen Mann, der in seiner Karriere unter anderem einen Weltrekord aufgestellt und einen Weltcupsieg geholt hatte.

„Irgendwann werde ich sicher wieder einmal meine Sprungskier anschnallen und eine Schanze hinunterspringen“, sagt Ulrich Wohlgenannt, mit einem Grinser im Gesicht. „Meine Profi-Karriere ist aber vorbei.“ Eine Überraschung, hatte der 31-Jährige vom Skiklub Kehlegg doch noch Anfang Mai der „Krone“ gesagt, dass er trotz fehlendem ÖSV-Kaderstatus in der neuen Saison weiterspringen wird.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Ulrich Wohlgenannt (vorne ganz rechts) in der ...
Ein Bild aus besseren Zeiten: Ulrich Wohlgenannt (vorne ganz rechts) in der Polizeispitzensport-Ausbildung, unter anderem mit Patrick Feurstein (rechts hinten.)(Bild: zVg)

„So war der Plan“, erklärt Uli. „Allerdings teilte mir Spitzensportkoordinator Reinfried Herbst dann Ende Mai mit, dass ich meinen Status als Polizei-Spitzensportler aufgrund fehlender Leistungen verloren hätte. Etwas, das grundsätzlich auch in Ordnung ist.“

Im Februar 2022 feierte Wohlgenannt in Lathi mit dem ÖSV-Team seinen einzigen Weltcupsieg.
Im Februar 2022 feierte Wohlgenannt in Lathi mit dem ÖSV-Team seinen einzigen Weltcupsieg.(Bild: EPA/KIMMO BRANDT)

Nicht ganz in Ordnung waren aber wohl Zeitpunkt und Kommunikation rund um die Entscheidung. „Ich habe im Vorfeld nie etwas gehört, dass ich in Gefahr bin, den Status zu verlieren“, verrät Wohlgenannt, der am 26. Februar 2022 mit der ÖSV-Mannschaft in Lahti (Fin) ein Weltcup-Teamspringen gewinnen und einen Tag später Rang vier im Einzelspringen landen konnte.

Wohlgenannts Weltrekord in Willingen
Für Schlagzeilen hatte der Vorarlberger auch gesorgt, als er im Februar 2021 im deutschen Willingen gerade einmal 22 Stunden brauchte, um gleich vier Continentalcup-Springen für sich zu entscheiden. „Wenn ich das früher erfahre, dass ich womöglich rausfliege, kann ich mich darauf einstellen und mir als Kaderloser überlegen, ob und wie ich die neue Saison angehen und vor allem finanzieren kann“, sagt Uli.

„Da habe ich mich jedes Mal ins Loch runtergeschossen“
So sei die Fortsetzung der Karriere aber kein Thema gewesen. „Das kann ich weder meiner Frau noch mir antun“, gesteht Uli, der erst vor kurzem geheiratet hat und jetzt in Absam die „normale“ Polizeischule fertig macht. „Im Juni konnte ich aber noch ein paar Mal springen“, erzählt er. „Da bin ich dann mit dem Anlauf so weit raufgegangen, dass ich mich jedes Mal ins Loch runtergeschossen habe. Das war nochmals richtig geil zum Abschluss.“

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