In Camper-Siedlung
Streit mit Reisenden: Bauern versprühen Jauche
In Frankreich sind unterschiedliche Welten aufeinandergeprallt – und ein Streit zwischen Landwirten und dem fahrenden Volk eskalierte. Dabei gingen die verärgerten Bauern so weit, dass sie Jauche rund um Wohnwagen verteilten.
Jedes Jahr kommen die Wohnwagen-Bewohner in die kleine Gemeinde Le Syndicat im Osten Frankreichs, wie Bürgermeister Pascal Claude lokalen Medien gegenüber erklärt. Heuer ist die Situation aber eskaliert: Rund 200 Fahrzeuge hatten sich auf einem Grundstück der Gemeinde hingestellt – dieses wird sonst hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt.
Das schmeckte den örtlichen Landwirten wohl nicht, denn sie kamen mit Tankwägen, die mit Jauche gefüllt waren, angefahren. Die Jauche verteilten die Bauern dann rund um die Wohnwagen. Um diese gegen den Jauche-Angriff zu schützen, bildeten die Bewohner eine Menschenkette.
Die Sprüh-Aktion der Bauern wurde auf Video festgehalten:
Bürgermeister „machtlos“
Das Gelände sei ein Hochwassergebiet und abgesperrt gewesen. Die Mitglieder des „Gens de Voyage“, wozu zum Beispiel auch Sinti und Roma gehören, hätten die Absperrungen mit Gewalt überwunden, meint Claude. Er alleine sei aber „machtlos“, beklagt er sich beim Sender France 3.
„Wir haben Rechte“
Die Nomaden haben einen anderen Blick auf die Situation: „Wir haben Rechte und wir befinden uns in einer Gegend, in dem es kein Gelände für uns gibt“, sagt ein Sprecher eines Vereins, der deren Interessen vertritt, zu France 3. „Wir hatten vorgeschlagen, eine Vereinbarung zu treffen, die Ernte zu entschädigen, Wasser, Strom und Müllabfuhr zu bezahlen“, erklärt ein anderer Sprecher gegenüber dem Sender RTL. Doch die Bauern wollten das nicht.
Die Landwirte wollen jetzt Anzeige erstatten. Sie fordern, dass das fahrende Volk das Gelände wieder verlässt. Das soll ein Gericht in den kommenden Tagen entscheiden. Auch die Wohnwagen-Bewohner zeigten die Bauern an – einige Personen seien fast von den Traktoren überfahren worden.
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