Nachdem die Mondsee-„Gräfin“ als Eigentümerin des beliebten Gewässers im Salzkammergut alle Pächter hinauswarf, ist die Diskussion um frei zugängliche Ufer in unserem Land neu entbrannt. Jetzt kauft der Staat mit Steuergeld 24.000 Quadratmeter für öffentlichen Badespaß zu. Rechtzeitig zum Sommer-Comeback.
Es handelt sich um drei neue Grundstücke an sehr beliebten heimischen Gewässern. Nach zwei Uferflächen am Wörthersee und Weißensee in Kärnten kommt jetzt noch ein weiterer mit Steuergeld schon erworbener Zugang vom in den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich liegenden Attersee hinzu. Wasserminister Norbert Totschnig: „Mir ist wichtig, dass es für alle Menschen, die Erholung am See suchen, einen freien Zugang. Wir haben im Regierungsprogramm vereinbart, die Zahl der freien Seezugänge in den kommenden Jahren zu erhöhen.“
Finanzier sind die Österreichischen Bundesforste, zu 100 Prozent im Besitz der Republik. Schon jetzt betreuen diese insgesamt 74 der größeren Seen in Österreich. Aktuell stellt das Naturunternehmen an seinen Gewässern rund 350.000 Quadratmeter Seeflächen für die Allgemeinheit zur Verfügung.
70 Naturbadeplätze, 200 Kilometer Ufer
Dazu zählen rund 70 frei zugängliche Naturbadeplätze, aber auch Flächen für Promenaden, Parks und Strandbäder, die die Gemeinden betreuen. Hinzu kommen rund 200 Kilometer Naturufer. Jetzt kommen weitere frei zugängliche Uferflächen hinzu.
Mir ist es wichtig, dass es für alle Menschen, die Erholung am See suche, einen freien Zugang gibt. Wir haben im Regierungsprogramm vereinbart, die Zahl der freien Seezugänge in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen.
ÖVP-Wasserminister Norbert Totschnig
Millionen-Deals an drei beliebten Seen
Die Fakten zu den jüngsten Millionen-Geschäften: Am Wörthersee kauften die Bundesforste schon im Vorjahr ein rund 500 Quadratmeter großes Ufergrundstück in der Gemeinde Techelsberg aus privater Hand, auf dem seit heuer öffentlicher Badespaß möglich ist. Ebenfalls 2024 erwarben die Bundesforste rund 15.000 Quadratmeter Uferfläche von einer Privatperson.
Der aktuellste Deal ging jetzt heuer im April mit einer 8000 Quadratmeter großen Fläche am Attersee über die Bühne. Vorbesitzer waren die ÖBB. Im kommenden Jahr ist hier die Eröffnung eines freien Naturbadeplatzes geplant. Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste: „Unsere zentrale Aufgabe ist, diese wertvollen Gewässer nachhaltig zu bewirtschaften und ihre ökologischen Funktionen zu sichern. Gleichzeitig sind uns auch der Erhalt und die Erweiterung des öffentlichen Seezugangs ein großes Anliegen.“
Erst vor kurzem hatte die Erbin vom Mondsee in Oberösterreich an den Toren zu Salzburg für riesige Aufregung gesorgt: Anna Mathyl, von vielen auch „Gräfin“ genannt, verschickte jüngst handgefertigte Briefe mit der Kündigung aller Pachtverträge. Sie untersagt dabei die private und kommerzielle Nutzung des Sees. Wie es weitergeht, ist ungewiss.
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