Aufregung am Mondsee in Oberösterreich an den Toren zu Salzburg: See-Erbin Anna Mathyl verschickte in den vergangenen zwei Wochen handgefertigte Briefe mit der Kündigung aller Pachtverträge. Sie untersagt dabei die private und kommerzielle Nutzung des Sees. Die Aufregung im Mondseeland ist riesig. Wie es weitergeht, ist ungewiss.
Schon die frühere Besitzerin des Mondsees, Nicolette Waechter, hatte im Jahr 2009 den Plan, das Gewässer an die öffentliche Hand zu verkaufen. Es gab Gespräche mit den Verantwortlichen der Bundesländer Salzburg und Oberösterreich, die allerdings im Sand verliefen. Ein Gutachten im Auftrag des Landes Oberösterreich schätze den Preis des Sees samt seinen Rechten auf eine Million Euro, Wächter wollte allerdings 16 Millionen Euro lukrieren.
Drei Millionen Euro waren der Eigentümerin zu wenig
Oberösterreichs damaliger Landeschef Josef Pühringer (ÖVP) war bereit, mit den Salzburgern drei Millionen Euro zu investieren und den See zu übernehmen – was die Eigentümerin allerdings nicht akzeptierte. Pühringer brachte damals auch die Bundesforste als künftigen Eigentümer ins Spiel, auch das wollte Wächter nicht.
Mondsee erst vor einem Jahr an Tochter übergeben
Jetzt gibt es im Kapitel Mondsee den nächsten Aufreger: Wie die OÖN am Mittwoch berichteten und der „Krone“ bestätigt wurde, hat die Erbin des Sees, Anna Mathyl, alle Miet- und Pachtverträge gekündigt. Vor einem Jahr hatte Nicolette Waechter den rund 14,2 Quadratkilometer großen See an die Tochter Anna übergeben.
„Private Nutzung des Mondsees ist untersagt“
Die neue Eigentümerin mache nun von ihrem „gesetzlichen Sonderkündigungsrecht“ Gebrauch, heißt es in einem Schreiben, das von ihr selbst handschriftlich unterfertigt wurde: „Private oder kommerzielle Nutzungen des Mondsees, für die keine ausdrückliche gesetzliche oder schriftliche Erlaubnis von mir als See-Eigentümerin vorliegt, sind untersagt.“ Weiters teilte Mathyl noch mit, „bei Interesse am Abschluss einer neuen Vereinbarung“ sich an die Seeverwaltung Mondsee zu wenden.
Steigen Preise für Grundstücke jetzt ins Bodenlose?
Im Mondseeland gibt es die Vermutung, dass die Preise für gepachtete und gemietete Grundstücke ordentlich in die Höhe getrieben werden sollen. Weder Waechter noch ihre Tochter Mathyl waren gegenüber der „Krone“ für eine Stellungnahme erreichbar.
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