160 Reifen getestet

Die Tops und Flops bei Reifenabrieb und Verschleiß

Motor
16.07.2025 09:00

Die Sicherheit ist für Autofahrer weiterhin das entscheidende Kriterium beim Reifenkauf. Doch die Schadstoffbelastung durch den Gummiabrieb findet immer mehr Beachtung – nicht zuletzt in der kommenden Abgasnorm Euro 7. Die Unterschiede zwischen den Herstellern sind beachtlich.

Der ÖAMTC hat 160 Reifentest-Ergebnisse seit 2023 (damals wurde die Umweltbilanz als neues Kriterium eingeführt) einer genaueren Analyse in Hinblick auf den Abrieb der einzelnen Modelle unterzogen. Ausgewertet wurden alle Reifenmarken, die in den vergangenen Tests mindestens fünf Mal vertreten waren. „Dabei hat sich gezeigt, dass einige Hersteller den klassischen Zielkonflikt – ‘entweder bieten Reifen guten Grip oder geringen Verschleiß, niemals beides‘ – mittlerweile in den Griff bekommen“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Aber nicht alle.

Die wichtigsten Ergebnisse im Detail
Die mit Abstand abriebärmsten Reifen kommen von Michelin: 52 Milligramm pro Kilometer und Tonne Kfz-Gewicht verlieren die Reifen dieses Herstellers im Mittel. Auf den Plätzen zwei bis vier: Hankook (62 mg/km/t), Continental (63 mg/km/t) und Goodyear (65 mg/km/t), also weitere Premium-Hersteller, deren Produkte weitgehend im oberen Preissegment liegen.

Allerdings: „Der Preis allein ist nicht ausschlaggebend – so schafften es bisher weder Pirelli noch Bridgestone im Mittel, sichere und gleichzeitig abriebarme Modelle anzubieten“, stellt Kerbl klar. Auf dem letzten Platz findet sich die Marke Firestone, die mit durchschnittlich 82 mg/km/t in Sachen Umwelt kaum punkten kann.

Hohe Haltbarkeit sorgt für Rückgang bei Profiltiefe
Es gibt inzwischen jedenfalls tatsächlich Reifen, die sowohl in Sachen Sicherheit als auch in Hinblick auf ihre Haltbarkeit überzeugen. Kerbl streicht das positiv hervor: „Im Straßenverkehr sollte die Sicherheit immer an erster Stelle stehen – auch zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer. Gleichzeitig kommt den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu Recht immer größere Bedeutung zu.“ Gut für die Konsumenten: Weniger Abrieb bedeutet geringeren Verschleiß, d. h. man spart Geld, weil man seltener neue Reifen braucht, und schont gleichzeitig die Umwelt.

In diesem Zusammenhang räumt der Experte auch mit einem Mythos auf: „Wir werden immer wieder gefragt, ob es in Ordnung sei, dass neue Reifen über auffällig weniger Profiltiefe verfügen als früher. Wir können hier Entwarnung geben: Es ist tatsächlich der geringere Verschleiß, der dazu führt, dass sich moderne Reifen deutlich langsamer abnutzen – mehr Profil ist also gar nicht notwendig, weil es die allermeisten Menschen in der ‘natürlichen‘ Lebensdauer der Gummis ohnehin nicht abfahren können.“ Übrigens bedeutet weniger Profil auch weniger Gewicht, was wiederum Sprit sparen hilft.

Die Rolle der Abgasnorm Euro 7 für Abrieb und Verschleiß
Dass der Reifenindustrie das Thema Abrieb so wichtig ist, hat im Endeffekt auch einen politischen Hintergrund: Ab 2027 gilt die neue Abgasnorm Euro 7. „Die bisherigen Euro-Normen haben sich im Wesentlichen auf motorseitige Emissionen bezogen. Ab 2027 sind u. a. auch die Reifen davon erfasst – dabei geht es im Wesentlichen darum, wie viel Gummi- und sonstiger Abrieb pro Kilometer in die Umwelt gelangen darf.“

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