„Hinrichtung“

Baumgartner-Tod: FPÖ schießt nun scharf gegen ORF

Innenpolitik
18.07.2025 21:55

Der Tod des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner hat auch die heimische Innenpolitik erreicht. Während sich andere Parteien mit Beileidskundgebungen in Zurückhaltung üben, würdigen viele blaue Politiker den 56-Jährigen mit ganz persönlichen Postings. Doch nicht nur das. Am Freitag teilte der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker kräftig gegen den ORF aus. Ihm zufolge habe der Sender Baumgartner nicht mit der gebührenden Würde verabschiedet.

Via Aussendung sprach Hafenecker den Hinterbliebenen von Felix Baumgartner sein „tiefstes Mitgefühl“ aus. Der Extremsportler – er wurde vor allem durch seinen Sprung aus der Stratosphäre bekannt – kam am Donnerstag im Alter von 56 Jahren bei einem Paragliding-Unfall im italienischen Porto Sant’Elpidio an der Adria ums Leben.

Baumgartners letztes Instagram-Posting: 

„Unfassbar, was sich im ORF abspielt“
Trotz des tragischen Tods sei es jedoch „unfassbar, was sich im ORF abspielt“, betonte Hafenecker. Wie er seine scharfe Kritik begründet? „Felix Baumgartner ist kaum wenige Stunden tot, da beginnt der Staatsfunk bereits damit, nicht seine herausragenden Leistungen zu würdigen, sondern ihn für seine politischen Ansichten post mortem öffentlich zu denunzieren. Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in einem Nachruf nicht Respekt und Würde, sondern moralische Hinrichtung betreibt, ist an Pietätlosigkeit, Geschmacklosigkeit und journalistischer Verkommenheit kaum zu überbieten.“

Zitat Icon

Es ist höchste Zeit, diese Anstalt zu entideologisieren, zu entpolitisieren, zu entprivilegieren und den ORF-Zwangsbeitrag abzuschaffen.

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker über den ORF

„Anstatt Respekt zu zollen, wird Baumgartner als Unbequemer, als Kritiker, als Patriot, der sich kein Blatt vor den Mund genommen hat, abgewatscht – weil er nicht ins linke Weltbild des Küniglbergs gepasst hat“, so Hafenecker weiter.

Die Berichterstattung zeige „wie tief der ORF moralisch gesunken“ sei, da man die Gelegenheit genutzt habe, „ihm noch rasch ein politisches Etikett umzuhängen und ausgerechnet seine systemkritischen Aussagen zur Corona-Politik oder zur Medienlandschaft in den Mittelpunkt zu rücken“, kritisierte der Freiheitliche.

Die Infografik zeigt wichtige Stationen im Leben von Felix Baumgartner. Er wurde 1969 in Salzburg geboren und wurde in den 1990er-Jahren als Basejumper bekannt. 2003 flog er mit Gleitflügeln über den Ärmelkanal. 2012 sprang er aus 39 Kilometern Höhe mit einem Fallschirm aus einem Ballon. Am 17. Juli 2025 starb er bei einem Absturz mit einem Motor-Paraglider in Italien. Quelle: APA.

FPÖ-Kritik auch an Social-Media-Kanälen
Hand in Hand mit dem ORF gehe laut Hafenecker die selbsternannte „tolerante linke Community“. „Auf diversen Plattformen wie BlueSky wird durch diese linken Meinungsautoritären vorgezeigt, wie Entmenschlichung funktioniert: Kaum ist Baumgartner tot, überschlagen sich einschlägige Antifa-Accounts und linke Aktivisten mit makaberen Witzen, Hassbotschaften und zynischen Kommentaren. Wer sich patriotisch äußert, wird dort nicht nur diffamiert, sondern selbst im Tod verhöhnt.“

Baumgartner fiel nach seinem Rekordsprung 2012 regelmäßig mit provokanten Aussagen – vor allem gegen linke Parteien – auf.

Baumgartners Nähe zur FPÖ
Daher wurde ihm eine große Nähe zu rechtsnationaler Politik allgemein und zur FPÖ im Speziellen nachgesagt. Baumgartner hatte unter anderem öffentlich gegen die Unterstützung von Geflüchteten durch Österreich gewettert. Es blieb aber nicht nur bei der Asyl-Kritik. Anfang 2024 beleidigte Baumgartner „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk wegen dessen Corona-Impfung unter der Gürtellinie, bezeichnete den Journalisten unter anderem als „festen Trottel“. Auch die bekannte TV-Moderatorin Corinna Milborn griff Baumgartner verbal scharf an. 

Felix Baumgartner
Felix Baumgartner(Bild: AFP/FABRICE COFFRINI)

Öffentlich machte Baumgartner wiederholt Werbung für die FPÖ, insbesondere für den früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Dieser teilte am Donnerstagabend in einer Instagram-Story auf seinem Account ein Foto von sich und Baumgartner, das wohl im Gedenken schwarz und weiß hinterlegt war. 

Nur FPÖ-Spitzen kondolierten
Es verwundert daher nicht ganz, dass von politischer Seite her bisher fast ausschließlich Wortmeldungen von freiheitlichen Politikern zum Tod Baumgartners kamen (siehe Postings unten). 

FPÖ-Chef Herbert Kickl, der selbst erst vor wenigen Tagen den Verlust seines Vaters zu beklagen hatte, reagierte ebenfalls bestürzt auf den tragischen Tod Baumgartners. „Er war ein mutiger Pionier, ein leidenschaftlicher Patriot und ein Mensch mit Haltung. Mit seinen Leistungen hat er vielen Menschen gezeigt, was mit Entschlossenheit und Mut möglich ist.“

Auch der umstrittene Rechtsextremist und frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, meldete sich zum Tod Baumgartner via Facebook-Video zu Wort. Baumgartner äußerte sich in der Vergangenheit bekanntlich mehrmals positiv über Sellner.

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