US-Präsident Donald Trump verschickt Briefe an seine Handelspartner. Kurz vor Ablauf einer Frist im Zollstreit habe er „einige Briefe unterschrieben und sie werden am Montag verschickt“, erklärte Trump am Freitag. An welche Länder die Briefe gehen, verriet er noch nicht – aber an wie viele.
„Es ist einfacher, einen Brief zu schicken, in dem steht: ,Hören Sie, wir wissen, dass wir ein gewisses Defizit haben, oder, in einigen Fällen einen Überschuss, aber nicht viel. Und hier ist, was Sie zahlen müssen, um in den USA Geschäfte zu machen‘“, sagte Trump. Am Montag soll dann bekanntgegeben werden, an welche Länder die Briefe geschickt werden, es würden aber „wahrscheinlich zwölf“ sein.
„Wir haben das mit dem Vereinigten Königreich gemacht und es war für beide Seiten sehr gut“, fuhr Trump fort. „Wir haben das mit China gemacht und ich denke, es ist sehr gut für beide Seiten.“
Zölle zwischen 10 und 70 Prozent
Am Donnerstag hatte Trump verkündet, die Handelspartner per Brief über die für sie geltenden Strafzölle informieren zu wollen. Er teilte mit, dass die Zölle zwischen zehn und 70 Prozent betragen würden. Zwischen der EU und den USA gibt es noch keine Einigung im Zollstreit.
Trump setzt systematisch auf Zölle, um anderen Ländern Zugeständnisse auch in anderen Bereichen abzuringen. Anfang April hatte er hohe Zollaufschläge gegen zahlreiche Staaten verhängt und diese dann kurz darauf für die meisten Länder für 90 Tage auf zehn Prozent reduziert. In dieser Zeit sollen Verhandlungen geführt werden.
Frist endet am Mittwoch
Für die EU läuft die Frist am 9. Juli aus, für zahlreiche weitere Länder bereits am 8. Juli. Die betroffenen Staaten versuchen nun, Vereinbarungen mit den USA zu treffen, um höhere Zölle abzuwenden. US-Beamte haben signalisiert, dass in den kommenden Tagen mehrere Handelsabkommen angekündigt werden könnten.
Der EU drohte Trump mit Zoll-Aufschlägen von 50 Prozent, wenn sie sich nicht bis zum 9. Juli mit den USA einigt, deutete jedoch auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Frist an. 50 Prozent Zoll wäre das Fünffache der derzeit gültigen zehn Prozent – dieser von Trump eingeführte Basiszollsatz für die meisten Waren ist ebenfalls bereits deutlich höher als das vorherige Zollniveau.
Verhandlungen in Washington
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic hatte in dieser Woche weitere Verhandlungen in Washington geführt und von einer „produktiven Arbeitswoche“ gesprochen.
Trump hat mit seiner Zollpolitik Streit mit Handelspartnern weltweit ausgelöst. Für bestimmte Produkte wie Autos gilt bereits ein erhöhter US-Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte liegt er bei 50 Prozent.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.