Passagiere verletzt

Hammer-Attacke in ICE: Angreifer in Wien gemeldet

Ausland
03.07.2025 20:58

In einem ICE-Zug in Niederbayern hat ein Mann am Donnerstagnachmittag mehrere Passagiere angegriffen. Bei seiner Attacke benutzte der Täter vermutlich einen Hammer und verletzte mehrere Personen. Der Verdächtige soll in der Region Wien gemeldet sein – der Zug war nach Wien unterwegs.

Vier Menschen seien bei dem Vorfall in Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) in Deutschland verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der Mann – ein 20-jähriger Syrer – dürfte für den Angriff einen Hammer verwendet haben, er hatte aber auch eine Axt dabei. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen, nachdem ihn Mitreisende überwältigt hatten.

Wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Abend bekannt gab, ist der Verdächtige in der Region um Wien gemeldet. Die bayerischen und die österreichischen Ermittlungsbehörden würden bei den Ermittlungen kooperieren. In Bayern sei der Mann bisher nicht polizeibekannt gewesen, in anderen Bundesländern müsse dies noch überprüft werden. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gebe es bisher nicht, sagte der Minister. Von österreichischen Behörden gab es zunächst keine Stellungnahme.

Es waren laut einer Schätzung rund 150 Einsatzkräfte vor Ort.
Es waren laut einer Schätzung rund 150 Einsatzkräfte vor Ort.(Bild: Ute Wessels / dpa / picturedesk.com)
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren vor Ort.
Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren vor Ort.(Bild: Ute Wessels / dpa / picturedesk.com)
Der Zug blieb auf freier Strecke stehen.
Der Zug blieb auf freier Strecke stehen.(Bild: Ute Wessels / dpa / picturedesk.com)

Passagiere überwältigten Täter
Der Täter habe bei dem Angriff gegen 13.55 Uhr gefährliche Gegenstände eingesetzt, hieß es von der Polizei. Herrmann bestätigte, dass der 20-Jährige mit einem Hammer sowie einer Axt bewaffnet war. Der Angriff wurde zwischen Regensburg und Plattling gestartet.

Der Mann griff in einem Abteil mehrere Passagiere an, Fahrgäste in der Nähe konnten ihn nach ersten Erkenntnissen dann überwältigen, bevor die Polizei ihn festnahm. Ein Fahrgast soll dem Angreifer die Waffen abgenommen und ihn dann damit geschlagen haben, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Der Verdächtige „dürfte etwas schwerer verletzt sein“, sagte ein Polizeisprecher. Er befinde sich in Gewahrsam der Polizei und werde ärztlich behandelt.

Eine Person schwer verletzt
Ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes sagte der „Bild“: „Nach aktuellen Erkenntnissen wurden infolge des Gewaltereignisses mehrere Personen verletzt: Eine Person erlitt schwere Verletzungen, drei weitere wurden mittelschwer und eine weitere Person leicht verletzt.“ In Lebensgefahr befinde sich nach aktuellem Stand aber niemand, teilte die Polizei mit.

Drei der vier Verletzten seien wie der mutmaßliche Angreifer syrische Staatsangehörige. Dabei handle es sich um Männer im Alter von 15, 24 und 51 Jahren. Beim vierten Opfer, einem 38 Jahre alten Fahrgast, sei die Nationalität zunächst noch nicht bekannt gewesen.

„Wir sind entsetzt“
Die Deutsche Bahn reagierte geschockt auf den Vorfall. „Wir sind entsetzt über den gewalttätigen Angriff“, schrieb sie in einem Beitrag auf der Plattform X. Die Gedanken und das Mitgefühl seien „bei den Verletzten und allen, die das Erlebte nun verarbeiten müssen“, hieß es weiter.

Hier sehen Sie den Beitrag der Deutschen Bahn:

Ermittlungen laufen
Der Zug der Deutschen Bahn war den Angaben zufolge mit ungefähr 500 Fahrgästen von Hamburg-Altona in Richtung Wien unterwegs. Die Bahnstrecke wurde gesperrt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle.

Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle in Straubing sprach von etwa 150 Kräften, die im Einsatz gewesen seien – das sei aber nur eine grob überschlagene Zahl. „Die Behörden ermitteln dort aktuell die Hintergründe der Tat“, hieß es in einem Statement der Deutschen Bahn.

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