Nur für Megareiche
„Trump-Insel“ entsteht um 1,2 Mrd. Euro in Europa
Die Familie des US-Präsidenten will eine albanische Insel zu einem Mekka für megareiche Urlauber machen. Wo sich derzeit nur Eidechsen, Schlangen und Seevögeln soll ein Luxusdomizil entstehen. 1,2 Milliarden Euro sollen dafür in die Hand genommen werden. In Albanien wird das Projekt „Trump-Insel“ genannt.
Die Insel Sazan wird momentan nur von der albanischen Marine genutzt – der kleine Hafen dient als dieser Stützpunkt und wird nur von drei Soldaten bewacht. Doch das soll sich bald ändern: Albanien gab bereits grünes Licht, um das Eiland in eine exklusive Urlaubsdestination zu verwandeln. Sie ist derzeit noch eine der wenigen unbewohnten Inseln im Mittelmeer.
Insel soll „exklusive Top-Destination“ werden
Der US-Präsident Donald Trump soll ebenfalls seinen Segen zu dem Projekt seiner Tochter Ivanka und ihrem Gatten Jared Kushner gegeben haben. „Wir bringen die besten Architekten und die besten Hotelmarken, es wird außergewöhnlich!“, zeigte sich die Präsidententochter begeistert. Kushner erklärte, man wolle eine „eine exklusive Top-Destination“ für Gäste, „die Privatsphäre suchen“, erschaffen.
Die albanische Regierung kommt den Investoren aus den USA dabei großzügig entgegen. Es gibt Steuervergünstigungen und auch Kosten für die Infrastruktur werden übernommen. Die Trumps wollen 1,4 Milliarden Dollar auf der 5,7 Quadratkilometer großen Insel investieren, die von Albanern bereits „Ishulli i Trumpeve“ („Trump-Insel“) genannt wird.
Die einzigen Bauten, die sich bislang auf Sazan befinden, sind etwa 3000 Betonbunker, ehemalige unterirdische Munitionslager und ein paar verfallene Wohngebäude. Die Insel kann derzeit noch von der Hafenstadt Vlora aus mit Ausflugsbooten angesteuert werden.
Die Lage der Insel Sazan:
Albanien wird bei Touristen immer beliebter: In wenigen Jahren mauserte sich das Land auf dem Balkan vom Geheimtipp zu einem Urlaubermagneten. Seit 2021 hat sich die Anzahl von ausländischen Gästen von 5,52 Millionen auf 11,7 Millionen im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Doch der Tourismusboom ruft auch Kritiker auf den Plan. Auch bei der „Trump-Insel“ gibt es Bedenken.
Luxus-Ressort könnte gegen Naturschutz verstoßen
Durch das Mega-Projekt sei ein nahegelegenes Naturschutzgebiet, der Kaburun-Sazan Nationalpark, gefährdet. Die Nutzung der Strände, der Bau von Jachthäfen und Bootsverkehr in der Region sei nach den aktuell gültigen Bestimmungen nicht erlaubt. Auch ein Flughafen, der gerade in der Nähe von Sazan entsteht, ist umstritten, da er in einer größtenteils unter Naturschutz stehenden Lagune und einem Vogelschutzgebiet errichtet wird.
Auch die EU steht dem Flughafenneubau skeptisch entgegen: Im Sommer 2023 sprachen sich das Europäische Parlament und die Europäische Kommission gegen den Bau aus, da dieser gegen nationale Gesetze und internationale Abkommen verstoße.
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