Dutzende Opfer

Hamburg: Frau (39) stach auf Zugreisende ein

Ausland
24.05.2025 08:08

Im Hamburger Hauptbahnhof ist es am Freitagabend zu einer Messerattacke gekommen. 18 Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die mutmaßliche Täterin, eine 39-jährige Frau, wurde festgenommen.  

Nach dem Angriff auf einem Bahnsteig am Freitagabend mussten einige Verletzte in den stehenden Zügen behandelt werden. Vier Opfer schweben in Lebensgefahr, drei weitere wurden schwer verletzt, hieß es von der Feuerwehr.

Eine 39-jährige Deutsche wurde festgenommen, wie die Polizei später mitteilte. Sie soll auf dem Bahnsteig wahllos auf die Zugreisenden eingestochen haben. Bei der mutmaßlichen Angreiferin handelt es sich den Angaben zufolge um eine Einzeltäterin: „Nach einer ersten Videosichtung gehen wir davon aus, dass die Frau allein gehandelt hat.“ Sie leistete bei der Festnahme keine Gegenwehr und wird am Samstag einem Haftrichter vorgeführt. Die Polizei geht nicht von einem politischen Motiv aus. „Bild“ berichtete, die Frau sei als psychisch krank bekannt.

Kriminalbeamte ermitteln am Bahnsteig.
Kriminalbeamte ermitteln am Bahnsteig.(Bild: AFP/JONAS WALZBERG)
Auf einem Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof kam es zu einem folgenschweren Messerangriff.
Auf einem Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof kam es zu einem folgenschweren Messerangriff.(Bild: Fabian Bimmer)

Sie habe bereits Aufenthalte in Psychiatrien gehabt. Auch sei sie polizeibekannt, so die Zeitung. Ein Polizeisprecher teilte zuvor mit, man habe „Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte“. Das Tatmesser sei sichergestellt worden. Es gebe viele Augenzeugen, die zu betreuen seien. Der Polizei lag auch am späten Abend keine valide Zahl der Verletzten vor.

Angehörige der Opfer werden von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Die Hintergründe der Tat, die sich gegen 18 Uhr vor einem im Bahnsteig stehenden Zug ereignete, sind noch unklar: „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, so die Polizei.

Ein Großaufgebot der Einsatzkräfte versorgt die Opfer nach dem Messerangriff.
Ein Großaufgebot der Einsatzkräfte versorgt die Opfer nach dem Messerangriff.(Bild: AFP/RENE SCHRODER)
(Bild: AFP/RENE SCHRODER)
(Bild: AFP/RENE SCHRODER)

Der Zugverkehr am Bahnhof wurde bis auf Weiteres komplett eingestellt. Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge.

Mitführen von Waffen verboten
In den vergangenen Monaten war es an verschiedenen Orten in Deutschland zu Gewalttaten mit Messern gekommen. Das hatte eine politische Debatte über Ursachen und Maßnahmen ausgelöst. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten.

Merz telefoniert mit Bürgermeister Tschentscher
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) tauschte sich mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) über den Messerangriff aus. Tschentscher habe Merz in dem Telefonat über die Versorgung der Verletzten und die Situation vor Ort informiert, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe die Unterstützung der Bundesregierung angeboten.

Auf der Plattform X schrieb Merz: „Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle Hilfe.“

Tschentscher schrieb auf X, die Tat sei erschütternd. Er dankte Polizei und Rettungskräften für ihr schnelles Eingreifen und fügte an: „Die Täterin ist in Gewahrsam. Ich wünsche den Opfern der Tat viel Kraft und hoffe, dass auch die Schwerverletzten gerettet werden.“

Die Deutsche Bahn äußerte ihre „tiefe Bestürzung“ über den Messerangriff. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten“, heißt es in einer Mitteilung.

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