Wertvolle Rassewelpen

Beamter als Schmuggler – 34 Hundebabys gerettet

Kärnten
27.06.2025 12:00

Wie skrupellos die internationale Hundemafia vorgeht, zeigt dieser Fall aus Kärnten: Hier konnten von Polizei und Zoll drei Schmuggler gestoppt werden, die den Kofferraum voller Dutzender weinender Hundebabys hatten. Die Tiere sollten bis Afrika gekarrt werden, wo Rassewelpen viel Geld einbringen.

Der Transport mit den 34 Rassehündchen startete bereits in Rumänien. Doch im slowakischen Bratislava hatte der Wagen eine Panne und blieb auf einem Autobahnrastplatz liegen. Daraufhin sollen drei Männer kurzfristig eingesprungen sein, um die Welpen quer durch Europa zu chauffieren – mit Algerien als Endstation. „Wir haben uns ein gutes Geschäft erwartet“, bekennen zwei Angeklagte.

„Einige der Tiere hatten noch nicht mal die Milchzähne, waren offensichtlich keine fünf Wochen alt“, ist Richterin Sabine Götz am Klagenfurter Landesgericht beim Prozess wegen Tierquälerei und Urkundenfälschung als Hundekennerin entsetzt. Die beiden Angeklagten rührt das wenig: „Naja, bei manchen Hunden sieht man ja nicht, wie alt die wirklich sind“, meint ein 55-jähriger Manager, der nach eigenen Angaben den Hundetransport gar nicht nötig gehabt hätte. „Ich verdiene bis zu 15.000 Euro im Monat“, prahlt er und zählt auch noch eine Villa und teure Autos auf, die ihm gehören würden.

Insgesamt 34 Hundebabys wurden gerettet.
Insgesamt 34 Hundebabys wurden gerettet.(Bild: Kärntner Tierschutzverein Villach)

Auch sein Komplize hat eine überraschende Vita: Der 46-Jährige ist Abteilungsleiter für Verkehr in einem im slowakischen Ministerium! „Es tut mir leid“, sagt er. „Ich hätte mich nie drauf einlassen sollen, aber ich habe meinem Freund vertraut, dass eh alles passen wird.“ Gepasst hatte aber gar nichts: Die 34 Hundebabys waren in sehr schlechtem Zustand, als sie in Kärnten Tierschützern übergeben werden konnten. „Ein Hund war fast tot“, knurrt Richterin Götz.

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Ich hätte mich nie drauf einlassen sollen, aber ich habe meinem Freund vertraut, dass eh alles passen wird.

Der Komplize des Angeklagten

Bis zwei Jahre Haft Strafdrohung
Nach einigem Hin und Her sind letztlich beide Angeklagten geständig: Der Beamte, der ein erstaunlich niedriges Einkommen angibt, muss 880 Euro Geldstrafe bezahlen, sein Freund 4800 Euro, nach dem mutmaßlich dritten Hundeschmuggler läuft noch eine Fahndung. Die Strafdrohung bei Tierquälerei beträgt bis zwei Jahre Haft, aufgrund der Geständnisse und der Unbescholtenheit sind Geldbußen bei so einem Delikt im üblichen Rahmen.

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