Stadt Wien geklagt

Mobbingopfer kämpft seit zwölf Jahren um Geld

Österreich
28.10.2013 17:00
Es war ihr Traumjob, und ganz nebenbei sogar ein gut dotierter. Die heute 48-jährige Milojka Gasteier (re.) fuhr leidenschaftlich gern U-Bahn. Bis zu dem Tag, an dem sie sich von ihrem Ehemann und zugleich Kollegen scheiden ließ. "Von da an wurde ich gemobbt, als Bürohilfe eingesetzt und in Frühpension geschickt", so die Wienerin. Jetzt - zwölf Jahre später - gab ihr der Oberste Gerichtshof recht. Nun fordert sie 280.000 Euro Entschädigung.

Irgendwann war die Beziehung einfach vorbei und die Scheidung von dem U-Bahn-Fahrer durch. Doch Gasteier hatte keine Ahnung, was ihr in den kommenden Jahren widerfahren sollte. In der bislang lupenreinen Personalakte fanden sich plötzlich anonyme Beschwerden wieder. 

Sie wurde erst vom Fahrdienst abgezogen, dann unter einer fadenscheinigen Begründung zur Hilfskraft degradiert. Bis sie einfach nicht mehr konnte. Also ab in den vorzeitigen - unfreiwilligen - Ruhestand. Enorme Einkommenseinbußen waren die Folge, die Frau klagte.

"Bevor ich einen Cent sehe, werde ich wohl tot sein"
Nach über einem Jahrzehnt gab ihr der Oberste Gerichtshof nun in der Sache recht. Und jetzt geht's ums Geld. 280.000 Euro Schadenersatz - für Verdienstentgang - fordert die Frau von der Stadt Wien.

Im November findet dazu eine Verhandlung statt. Doch von einem Vergleich will die Stadtverwaltung nichts wissen. "Bislang liegt kein Angebot vor", so Gasteiers Anwalt Oliver Scherbaum (li.). Von zwölf Jahren Verfahren gibt sich das Mobbingopfer zermürbt: "Bevor ich einen Cent sehe, werde ich wohl tot sein."

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