Die Erfolgsserie mit Hans Sigl hat gerade wieder Drehzeit in den Tiroler Bergen. Mit Hunderttausenden Zuschauern pro Sendung zählt sie zu den großen wöchentlichen TV-Ereignissen. Aber es ist eben nicht nur der charmante Doktor samt Crew, sondern auch die atemberaubende Landschaft, die so viele Fans hat. Unsere Autorin wanderte in der Gegend rund um den Wilden Kaiser in Tirol – zwischen „Gruberhof“ und Bergdoktor-Praxis.
Wenn der dunkelgrüne Mercedes durch die Tiroler Landschaft braust, dann weiß der wahre Fan: Es ist Zeit für den „Bergdoktor“. Über 800.000 Zuseher im ORF und an die 5,6 Millionen im ZDF waren bei den Folgen der letzten Staffel durchschnittlich dabei. Seit mittlerweile 18 Jahren schlüpft Hans Sigl in die Rolle des Dr. Martin Gruber – ein Ende ist (noch) nicht in Sicht.
Wer sich auf die Spuren des „Bergdoktor“ begeben möchte, wird in Tirol fündig. Gedreht wird nämlich in der Region Wilder Kaiser. Genauer gesagt in und rund um die Orte Ellmau, Going, Scheffau und Söll.
Die Bauernhöfe sind über 400 Jahre alt
Und in Ellmau starte ich die Suche: Isabella ist die heutige „Sprechstundenhilfe“ von Dr. Gruber und führt eine kleine Gruppe zur Praxis. Bei einem kurzen Blick über die Runde wird klar: Den typischen „Bergdoktor“-Fan gibt es nicht. Vom Kleinkind bis zur Oma ist da alles dabei – sogar Hunde. Klar, ein paar der Herren wurden von ihren Begleiterinnen zwangsverpflichtet, aber zumindest einige Folgen haben auch sie schon im TV gesehen. Aber nicht nur im deutschsprachigen Raum grassiert das „Bergdoktor“-Fieber. Auch Gäste aus Spanien wurden schon gesichtet.
Angekommen vor der Bergdoktorpraxis, steigt die Spannung. Mit dem großen Eisenschlüssel lässt sich die Holztür des über 400 Jahre alten Hinterschnabelhofs aufsperren. Seit den 1990ern ist er nicht mehr bewohnt und dient als treue Kulisse. Die Stühle im Wartezimmer sind einem vertraut, wie jene beim eigenen Hausarzt. Es beschleicht einen das Gefühl, hier schon Stunden verbracht zu haben. Auf dem Beistelltisch liegen Gesundheitsmagazine.
Das Warten auf Dr. Gruber zieht sich häufig in die Länge, ist er doch ständig bei medizinischen Notfällen unterwegs. Auf dem Schreibtisch des Ordinationshelfers türmen sich die Patientenakten, jener von Dr. Gruber ist akkurat aufgeräumt. Und da sehen wir ihn dann auch höchstpersönlich – na ja, nein, es ist nur ein Pappaufsteller. Aber für Erinnerungsfotos ist er trotzdem gefragtes Motiv.
Gedreht wird zwar mehrmals im Jahr, aufgeteilt auf vier Drehblöcke zu je zwei Folgen. Aber man muss schon ein wenig Glück haben, um dann tatsächlich einen Blick auf die Filmaufnahmen erhaschen zu können.
Auch wenn es einem das Fernsehen vorgaukeln möchte, von der Arztpraxis zum „Gruberhof“, wo der Bergdoktor wohnt, ist es weit mehr als nur ein Katzensprung. Der Köpfinghof – so heißt er nämlich wirklich – liegt in Söll. Wem die Wanderung hinauf zu weit oder zu anstrengend ist, der kann sich mit dem Traktorzug bequem über die enge Bergstraße nach oben kutschieren lassen. Kaum zu glauben, dass bei den 15 bis 20 Drehtagen pro Jahr zehn Lkw sowie rund 60 bis 70 Personen hier raufkommen.
FÜR „BERGDOKTOR“-FANS
Fan-Tage und Berg-Feste mit den Schauspielern (nächster Termin am 11.9.2025), Traktorfahrt zum „Gruberhof“, zu Fuß oder mit dem E-Bike zu den Drehorten: www.wilderkaiser.info/de/aktivitaeten/bergdoktor-fans.html
KULINARIK
SONSTIGES
Aber die Kulisse ist einfach zu schön, der Ausblick von der legendären Terrasse unterhalb des Hauses ein Genuss. Allerdings, so verrät Tourguide Peter, die Aufnahmen für die berühmten Frühstücksszenen finden erst ab 15 Uhr statt, denn vorher gibt’s auf dieser Seite des Berges gar keine Sonne. Wieder einmal gut getrickst.
Im Bauernhof selbst findet man Bilder der Familie Gruber, in der Stube steht ein Tisch mit Sesseln, das Kaminbankerl wirkt einladend. Die Küche – „der Knoblauchzopf hängt hier seit Beginn der Dreharbeiten 2007“, weiß Peter – ist gemütlich, der Holzofen ist eingeheizt und verbreitet eine wohlige Wärme im sonst eher kühlen Haus. Über die steile Holztreppe geht es dann noch hinauf in die Schlafzimmer.
2400 Fans kamen zum letzten Bergfest
Den Gasthof Wilder Kaiser aus der Serie findet man in Going am Kirchplatz – zumindest sein Äußeres. Das Schild oberhalb des Eingangs verheißt zwar Gutes, auch die Speisekarte im Glaskasten neben der Tür klingt verlockend, aber bedient wird man hier leider nicht. Es ist ein privates Wohnhaus. „Bilder von außen können gerne gemacht werden“, verrät ein Schild, aber bitte nicht reingehen
LEICHT
MITTEL
SCHWER
Wer die Stars der Serie unter Garantie zu Gesicht bekommen will, der ist bei den alljährlichen Fan-Tagen und dem „Bergdoktor“-Bergfest richtig. Selbst schlechtes Wetter konnte letztes Jahr sage und schreibe 2400 Fans nicht davon abhalten, live dabei zu sein, als Hans Sigl & Co. auf der Bühne standen und von ihren Erlebnissen rund um die Dreharbeiten berichteten.
Einmal mit dem „Bergdoktor“-Fieber infiziert, lässt es einen nicht mehr los. Man muss aber definitiv kein „Bergdoktor“-Fan sein, um hier am Wilden Kaiser Erholung zu finden, doch schaden kann es nicht.
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