Im ersten Halbjahr des Jahres beantragten 8637 Menschen in Österreich Asyl. Das ist ein Rückgang um 36,7 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2024, wie das Innenministerium am Montag mitteilte.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) präsentierte um 10 Uhr gemeinsam mit dem Bundespolizeidirektor Michael Takács und Gruppenleiterin Elisabeth Wenger-Doning die „Asyl-Halbjahresbilanz 2025“ (siehe Video oben). Laut ersten Informationen setzt sich der Rückgang bei den Asylantragszahlen seit 2023 fort.
Das Innenministerium machte den vorübergehenden Stopp beim Familiennachzug und die strengen Kontrollen verantwortlich. Im Juni 2025 wurden 61 Einreisen registriert. An erster Stelle der Herkunftsländer liegt derzeit Afghanistan, hier sind ungefähr 37,5 Prozent neu und der Rest Folgeanträge beziehungsweise Anträge von Kindern, die bereits in Österreich geboren wurden.
So haben sich die Asylanträge seit 2015 entwickelt:
Auch EU-weit werden seit einiger Zeit weniger Anträge gestellt, bis Ende Juni um 23 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2024.
Österreichs Behörden haben Anfang Juli erstmals seit 15 Jahren einen Straftäter mit Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) abgeschoben. Karner sagte, dass man das erste europäische Land gewesen sei, dem das gelungen ist.
Drei Viertel kommen Arbeitspflicht nach
„Streng, hart und gerecht, das ist der Auftrag an die österreichische Asylpolitik, wie hier vorzugehen ist“, sagte der Minister am Montag in Wien. Ein weiteres Erfolgsbeispiel sei der Rückgang bei den Aufgriffen an der ungarisch-burgenländischen Grenze um 95 Prozent. Das sei einer geänderten Strategie bei den Kontrollen zu verdanken. Auch an der Grenze zu Deutschland gebe es eine erhebliche Entlastung.
Zudem ortete der ÖVP-Politiker eine „positive Lageentwicklung“ bei der Grundversorgung. Hier gebe es einen Rückgang von 14 Prozent im ersten Halbjahr. Laut Innenministerium sind aktuell 58.400 Menschen in der Grundversorgung, davon 32.200 aus der Ukraine. Drei Viertel seien der Arbeitspflicht nachgekommen, an die die Auszahlung des Taschengelds gekoppelt ist.
FPÖ kritisiert Karner
„In Wahrheit ist diese Asylpolitik der Verliererampel locker, weich und vor allem österreichfeindlich. Während Karner von Nulltoleranz und Härte spricht, hat er dem EU -Migrationspakt zugestimmt – einem Regelwerk, das genau das Gegenteil von Asylstopp bedeutet. Damit wird der Bevölkerung abermals Sand in die Augen gestreut“, kritisierte FPÖ-Sicherheitssprecher Gernot Darmann in einer Aussendung.
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