Alt oder gar nicht da

Artenschutz: Rote Listen sind noch ausbaufähig

Tirol
18.07.2025 16:00

Während Tirol über eine relativ neue Rote Liste zu seinen gefährdeten Pflanzenarten verfügt, gibt es zum Erhaltungszustand der heimischen Säugetiere überhaupt keine.

Naturschutz liegt in Österreich in der Kompetenz der Länder, weshalb es neun verschiedene Naturschutzgesetze gibt. Und – neben bundesweiten Aufstellungen des Umweltbundesamtes – auch unterschiedliche Rote Listen, die gefährdete Arten ausweisen. In manchen Bundesländern sind diese Listen teils 20 Jahre alt. Und in Tirol gibt es nicht einmal eine Rote Liste mit Säugetieren.

Kleine Tierchen in großer Gefahr
Dabei spricht das Umweltbundesamt davon, dass in Österreich rund ein Drittel aller Säugetiere stark gefährdet ist. Auch in Tirol, dessen vielfältige Landschaft grundsätzlich ein Paradies für die Artenvielfalt sein könnte, wird es für die Fauna zunehmend schwieriger.

Das Schneehuhn etwa gilt hierzulande als gefährdet. Weitere prominente Beispiele sind Luchse oder Alpensalamander. Sorgen machen sollten wir uns aber auch um Tiere, die von uns Menschen gerne übersehen werden. So sind etwa zehn Prozent der Hummel- und Ameisenarten sowie fünf Prozent der Wanzenarten vom unmittelbaren Aussterben bedroht.

Der Alpensalamander ist streng geschützt. Straßen und Forstwege können ihm zur Gefahr werden.
Der Alpensalamander ist streng geschützt. Straßen und Forstwege können ihm zur Gefahr werden.(Bild: Wallner Hannes)

20 Prozent der Pflanzenarten gefährdet
Während bei der Fauna Aufholbedarf herrscht, ist der Wissensstand zur Bedrohung der Tiroler Flora relativ aktuell. Die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Nord- und Osttirols gibt es seit zwei Jahren. Damals wurde es höchste Zeit, denn die erste Tirol-spezifische Rote Liste für Gefäßpflanzen erschien 1997 und wurde zuletzt 2013 geringfügig adaptiert.

Die neue Liste erfasst 3098 in Tirol wachsende Arten. Die meisten gefährdeten Pflanzen wachsen in Tälern, doch auch abseits davon geht es Gewächsen immer schlechter. Insgesamt sind mehr als 20 Prozent der heimischen Arten gefährdet, 64 Pflanzen sind bereits ausgestorben.

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