Der in Wien lebende Regisseur Laurens Pérol will mit „Üben, Üben, Üben“ Mut machen – seine Filmfigur weigert sich, zu fliegen und will per Autostopp zu einem wichtigen Termin reisen. Im Interview mit der „Krone“ erklärt der Filmemacher seine Motivation. Ab sofort im Kino!
Laurens Pérol hat einen Film gemacht über das Mädchen Trine (Kornelia Melsæter) aus Norwegen, das sich dem Klima zuliebe weigert zu fliegen und stattdessen zu einem wichtigen Trompeten-Vorspiel trampen will. Mit allen Konsequenzen: Trine ist auf dem Weg einsam, durchnässt, verzweifelt.
Dennoch soll der Film Mut machen: „Ich hoffe, dass sich alle Zuschauer ermutigt fühlen, Neues auszuprobieren, konsequent zu sein und auf die eigene Stimme zu hören“, so der in Wien lebende Regisseur. Er selbst trägt die fiktive Geschichte des Mädchens weit über den Leinwandrand hinaus, trägt dessen markante gelbe Jacke auf seiner Kino-Premierentour und absolviert diese ebenso per Autostopp wie seine Figur. 33.000 Kilometer haben er und sein Team dabei schon ohne Flugzeug zurückgelegt – aber es gibt auch Enttäuschungen: „Wir wurden zu einem Festival nach Südkorea eingeladen. Wir haben lange überlegt, aber dann doch abgesagt, wollten unseren Prinzipien treu bleiben.“
Auch den Dreh gestaltete Pérol so grün wie möglich mit geliehenem Equipment und Catering aus weggeworfenen Lebensmitteln. Trotzdem will er nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen: „Ich kann es gut nachvollziehen, dass manche Menschen keine Veränderung wollen. Wir fühlen uns wohl im Bekannten. Aber genau diese Normalität, die wir uns aufgebaut haben, bringt uns an den Rand des Erträglichen für unseren Planeten.“
Er hofft, dass sich die Generationen bald wieder mehr entgegenkommen: „Im Moment herrscht eine große Intoleranz der Meinungen. Das führt aber leider nur zu Stillstand.“
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