Opfer wehrte sich

Wien: Juwelier-Räuber mit eigener Waffe beschossen

Ein jugendlicher Räuber ist am Mittwochvormittag bei einem Juwelier-Überfall in Wien mit seiner eigenen Waffe beschossen worden. Der 44-jährige Geschäftsinhaber hatte dem recht ungeschickten Täter die Gaspistole abgenommen und dreimal abgedrückt.

Der Täter kam um 10.22 Uhr in das Geschäft in der Mariahilfer Straße 157 und gab vor, einen Ring für seine Freundin kaufen zu wollen. Beim Betrachten der Schmuckstücke griff der Unbekannte dann plötzlich nach seiner mitgebrachten Tasche und zog eine Gaspistole und einen Hammer heraus. "Ich habe zuerst an einen Spaß gedacht", erzählt der geschockte Ladenbesitzer Ihsan E. der "Krone".

"Kamera ist mir völlig egal"
Dann deutete der Inhaber auf die Überwachungskamera im Geschäft, doch die hatte auf den Täter nicht den gewünschten Effekt. "Und der hat nur gesagt: 'Die Kamera ist mir völlig egal'", erklärt der 44-Jährige. Danach legte der Räuber die Pistole auf eine Vitrine, nahm den Hammer und zerschlug eine Glasscheibe. 

Der mutige Juwelier packte die Gelegenheit beim Schopf und schnappte sich unterdessen die Waffe des Räubers. Es kam zu einer Rauferei, bei der sich ein Schuss aus der Gaspistole löste. Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane ergriff der Täter ohne Beute die Flucht, Ihsan E. verfolgte ihn und schoss ihm noch zweimal hinterher. Das Überfallopfer hatte nach der Aktion leicht gerötete Augen. Der Räuber entkam unerkannt.

Täterbeschreibung
Mircioane zufolge war der Täter jedenfalls unter 18. Ein Zeuge beschrieb ihn als 14 bis 16 Jahre alt. Er ist angeblich von auffallend kleiner Statur und hatte dunkle Haare. Er trug eine Baseballkappe.

Hinweise werden an die Polizei unter der Telefonnummer 01/31310-33800 erbeten.