Sie waren froh, dass sie eine junge, eloquente Kandidatin gefunden hatten, die neuen Schwung in den trägen EU-Wahlkampf bringen sollte. Dabei brauchten die Grünen um Kogler, Maurer, Gewessler und Co. lange, um Lena Schilling zur Kandidatur zu überreden. Denn die Umweltaktivistin war nie eine basisdemokratische Grüne, im Gegenteil: Der grünen Partei stand sie immer kritisch gegenüber.
Ein Umstand, den die grünen Strategen wohl wenig berücksichtigt haben. Denn plötzlich wurde es unruhig an der Basis. Beinahe täglich werden in den Grünen zugeneigten Medien Gerüchte, Textnachrichten und private Enthüllungen über die junge Kandidatin laut, die ihren Ruf zerstören sollen. Klassisches „grünes Gemurkse“, wie Peter Pilz, ein Kenner der Szene, auf seiner Seite „zackzack.at“ schreibt. Außerdem falle dem grünen Vizekanzler dazu wenig mehr ein, als ein verbaler Ausrutscher.
In der täglichen grünen „Medien-Soap“ tut sich vor allem ein Marketing-Ehepaar hervor, dessen Bekanntheitsgrad darunter wohl kaum gelitten hat. Wem soll denn dieser Vorgang – wäre es nicht ein lachsrotes Blatt, das hier alles verbreitet, hätten wir schon längst das Wort „Kampagnen-Journalismus“ vernommen – überhaupt nützen? Die Grünen beschädigen sich selbst, das steht fest. Aber auch der rote Babler, der vielleicht mit abtrünnigen Grünen rechnete, wird sich verrechnen. Seine Nähe zu der Ehefrau des Marketing-Pärchens nützt ihm dabei nicht. Die ÖVP nimmt am Schilling-Hauen fröhlich teil, was auch nicht unbedingt zu einem Stimmungshoch führt.
Nur die FPÖ, die zumindest, was die Umfragen betrifft, wenig falsch machen kann, stellte sich mit Harald Vilimsky schützend vor Lena Schilling. Kampagnen-Journalismus mit Vorwürfen, die als sexistisch eingestuft werden könnten: Eigentlich wäre das ein Fall für den Presserat!
Aurelius
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